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Fortsetzung folgt hiermit

Die gestern abgebrochene Geschichte endet im Prinzip damit, dass meine Zwillinge tatsächlich ohne Murren und Knurren brav in der Vuggestue bleiben. Wie zwei kleine Pawlow´sche Hündchen freuen sie sich auf die Gummibärchen, wenn Mama sie nach dem Mittagessen abholen kommt. 😉

Was war los?
Des Wikingers Keuchen war in der Kindergruppe derart stark geworden, dass die Erzieherinnen zu einem Arztbesuch rieten. Sie vermuteten Pseudo-Krupp, dem dieses Gruselgeräusch doch stark ähnelte. Rotfrau packt das schlappe Kind und dessen verängstigten, auch kranken (was der hat, wird sich noch rausstellen. Bislang nur Fieber.) Bruder warm ein und setzt sie in die Autokindersitze. Es schneit heftig, die Luft ist nasskalt. Genau richtig. Beide Schiebetüren offen gelassen und bald normalisierte sich das Geröchel wieder. Ab nach Hause.
Arzttermin um 13.15 Uhr.
Mist.
Genau die Zeit, wo die Kleinen eigentlich schlafen!
Rotfrau glaubt sich schlau, setzt das inzwischen wieder schnappende Kind und dessen total übermüdeten Bruder um halb 1 ins Auto und saust im monoton surrenden 6. Gang über die leeren Landstraßen Nordjütlands. Beim Belgier half es, er schnarchte umgehend, der Wikinger bestaunte die schwarzen Krähen auf den weißen Feldern, die Windräder, die Autos, den Bagger und was auch noch immer…
Um 13.01 Uhr, als wir das Ortsschild erneut passierten, um dann langsam zum Arzt zu fahren, fiel sein Köpfchen nach vorne. Super.
Ankunft Arzt 13.10 Uhr.
Vorsichtiges Rausheben der beiden Kinder. Belgier schläft noch ein bissl an Mamas Schulter bis der Wikinger erschrocken aufbrüllt. Dann brüllt der Belgier auch. Ein Patient hält mir die Türe auf, als ich mit den zwei Brüllkindern auf dem Arm zur Praxis stapfe. Während der Wikinger rasch zu stillem Röcheln findet, plärrt der Belgier weiter. „Ich bin müde! Betti gehn!“
Er schreit während des Wartens, er schreit während der Untersuchung (Dr. W.: „Bitte bring zum nächsten Termin jemand mit. So geht das nicht. Ich kann so nicht denken und mich auf das Abhorchen konzentrieren. Und du kannst mir auch gar nicht richtig zuhören, wenn ich dir was erkläre!“), er schreit beim Anziehen, er schreit beim Rausgehen, er schreit im Auto.
Kurz vor der Apotheke ist er wach und ruhig. Beide Kinder gehen brav rein, wir ziehen eine Nummer und die Kinder setzen sich. Sie bleiben artig und ruhig sitzen, als ich an der Reihe bin und die Gesundheitskarte durchziehen muss. Es gibt hier keine Rezepte. Der Doktor schickt das digital an die Apotheke und mit der Gesundheitskarte kann der Apotheker Medikament und Einnahmeverschreibung auslesen.
Brav rausgestapft.
Brav ins Auto.
Brav daheim angekommen.
Brav gewickelt.
Brav nach oben in Richtung Bett gegangen.
„Ich bin müde!“

Kaziiiiiiing!

Beide Kinder putzmunter.
Natürlich.
Krank und wach.
Krank und anstrengend.
Krank und dann übermüdet.
Krank, übermüdet und sehr anstrengend.
Krank, übermüdet, grenzwertig anstrengend.

Bett um 19 Uhr.
Schmerzsaft für den immer wieder jammernden Belgier um 21 Uhr.
Ruhe.

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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