Leben in Dänemark

„…und jetzt ist mein Werk in alle Welt geflogen“

„Lieben Gruß von der Ex-Malerin!“

Mit diesen Worten hat sie ihren Brief unterschrieben.

So ganz recht hat sie damit aber nicht. Eine Malerin ist und bleibt man sein ganzes Leben. Sie erfand sogar erst vor Kurzem die Stilrichtung „Rehamalerei“.

Rotfrau hat früher selbst gerne und viel gemalt, sich auch schon eine kleine Freude Geld damit verdient. Zum Malen braucht sie Energie und Tatendrang, welche ihr derzeit nicht ganz so üppig zur Verfügung stehen. Meine Freizeit – jawoll, seit die Kinder in der Vuggestue sind und noch ausstehende Einzugsarbeiten erledigt sind, habe ich täglich fünf ganze Stunden nur für mich – verbringe ich derzeit entweder in einer Bücherei oder mit Arbeitssuche (In zwei Stunden mache ich mich auf den Weg zu einem neuen Gespräch, welches mich äußerst neugierig macht. Die Dame hat nämlich mich angeschrieben und mich zu einem Treffen eingeladen. Ich werde später berichten).

Malen werde ich aber auch wieder. Irgendwann.

Bedauern muss ich meine Kunstpause eher nicht, denn in unserer Wohnung ist viel Platz für wundervolle Bilder von der „Ex-Malerin“. Vor unserer Abreise durfte ich mich über sehr viele Bilder von ihr (und auch zwei von ihrer Tochter, hihi) freuen! Habe sogar ein brillantes Meisterwerk aus einem gebrochenen Rahmen hervorgezaubert, welches zur Stabilisierung einer regelrechten Ölkreidenexplosion mitgerahmt wurde. Es ist sicherlich eine Skizze, ein Entwurf. Verworfen und vergessen. Aber WAS für ein Entwurf! Der kommt an die Wand.

Jedes Bild braucht „seinen“ Rahmen. Gute Rahmen muss man suchen und auswählen.

Rotfrau sucht Rahmen am liebsten in den Genbrugshäusern. Da stehen teilweise echt krasse Schinken in beeindruckenden Rahmen herum. Den einen oder anderen Schinken rahme ich zur Stabilisierung mit ein, wer weiß, vielleicht gefällt er mir ja irgendwann. Die Kassiererinnen, meist im Freiwilligendienst arbeitende Omas, gucken sich immer sehr interessiert an, welches Bild ich mir denn da kaufe. Sie fragen auch immer, wo ich das denn aufhänge, woher ich komme, wie lange ich denn schon hier bin usw. Oft sind sie überrascht, dass mich der Essig-und-Ölschinken gar nicht interessiert, sondern nur der Rahmen! Solche Rahmen kosten ein Vermögen. Rotfrau bezahlt maximal 10 Euro dafür.

Am Wochenende hat der wundervolle große schwarze Mann endich Zeit und Muße gehabt, ein paar Bilder an die Wand zu bringen. Wir leben nun in einem Backsteinhaus, einen Nagel kann man da nicht wirklich einfach so mal reinkloppen. Da muss eine Schlagbohrmaschine und ein Dübel her.

Unser Essbereich ist bebildert.

„Skat, unser Haus wird eine regelrechte Hommage an ***!“

Wir haben eine ***-Stube!

20150302_093745 - Kopie

„Ist doch prima, ihr  k ö n n t  mich einfach garnicht vergessen!“

Wer will das denn schon?

Anmerkung: Rotfrau kann malen. Mit dem Handy knipsen kommt nicht gut…GsM kann fotografieren und wird mir das Bild irgendwann sicherlich viel besser zumailen, gell?

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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