Nordjütland,  Reisen in Dänemark

Grønnestrand: der schönste Flecken Dänemarks

„Denne plet er det skønneste sted i mit rige!“, rief König Frederik 6. im Jahre 1824 aus, als er während einer Rundreise durch sein Königreich zum Grønnestrand gekommen war.

Das gesamte Königreich Dänemark habe ich noch nicht bereist und es gibt wirklich ganz bezaubernde Flecken hier, aber die Umgebung von Grønnestrand und Svinkløv hat uns auch ganz besonders gut gefallen. Seit 2018 ist Svinkløv und ?Fosdalen in Danmarks Naturkanon verzeichnet und zählt damit zu den 15 schönsten Naturgebieten des ganzen Landes.

Sanfte Hügel, große Weite

Vor etwa 5000 Jahren war das Gebiet des Grønnestrands vom Steinzeitmeer überschwemmt und nur die höheren Hügel und Kreidefelsen der Moränenlandschaft ragten aus dem Wasser, wie zum Beispiel die Anhöhe der Svinkløv Klitplantage [Anm: Waldgebiet]. Zu dieser Zeit war es auch möglich, von der Jammerbucht aus in den Limfjord zu segeln.

Am Meeresboden lagerte sich eine große Menge Kies, Sand und Lehm ab, welche man noch heute abgräbt. Die ehemalige Küstenlinie aus diesem Zeitalter kann man bei Svinkløv sehen. Sie ragt sehr steil und stark zerlüftet aus der lieblichen Landschaft, was der  Erosion durch Oberflächenwasser geschuldet ist.

Mit der Anhebung der Landmassen nach dem Ende der Eiszeit zog sich das Steinzeitmeer zurück und hinterließ eine zauberhaft schöne Landschaft mit einerseits sanft geschwungenen Hügeln und einer mächtigen Klippe.

Von der Svinkløv Kliplantage kommend durchquert man ein reizvolles Moränengebiet, in dem viele Schafe weiden.
Eine grün bewachsene Klippe erhebt sich über den ehemaligen Meeresboden.

Lyngmøllen

Wir haben den Weg von der Svinkløv Klitplantage aus zum Grønnestrand gewählt, weil wir gerne die kleine Heidemühle besichtigen wollten. (Hier geht es zu einer ➡ Karte bei Google Maps.)

Lyngmøllen ist eine wirklich niedliche Mühle, die bereits 1876 erbaut worden ist und mit Heidekraut und Moos gedeckt ist.

Die Zwillinge mit stattlichen 1,09 m Größe

Die putzige Mühle wurde aus Treibholz gebaut und war bis in die 1930er Jahre in Betrieb. Danach ließ man sie verfallen, bis sie Ende der 80er unter der Leitung des Nationalmuseums restauriert und repariert wurde.

Heute fügt sie sich in eine reizvolle Landschaft ein, die laut König Frederik VI der schönste Flecken Dänemarks ist.  Ein Gedenkstein in der Nähe der Mühle erinnert an diesen denkwürdigen Ausruf.

Hinter den Dünen befinden sich kristallklare, längliche Seen, die durch den Kiesabbau entstanden sind. Sie glitzerten herrlich in der Sonne und wäre es nicht so klirrend kalt gewesen, hätte es großen Spaß gemacht, in dieser Gegend herum zu wandern.

Im Sommer tummeln sich hier bestimmt viele Wasservögel.

Der Strand selbst war natürlich herrlich breit:

Bei Grønnestrand findet man besonders schöne, abgerundete Kieselsteine in allen Farben.

Svinkløv Badehotel

Es wundert mich nicht wirklich, dass genau in dieser Gegend eines der berühmtesten Badehotels Nordjütlands, das Svinkløv Badehotel, errichtet wurde. Es eröffnete 1925 und war eines der größten erhaltenen Holzhäuser Dänemarks.

Als das Traditionshaus aus den Anfängen des Nordseetourismus im September 2016 komplett abbrannte, war der Schrecken landesweit groß. Bilder dieses verheerenden Ereignisses gibt es massenweise im Netz, ich empfehle diesen Beitrag von Nordjyske.dk.

2019 eröffnete am gleichen Ort und in gewohnter Umgebung ein Hotel, das bekannt für seine hervorragende Küche ist. Es ist eine Hommage an das ursprüngliche Badehotel.

Das neue Svinkløv Badehotel ist das größte Holzhaus Dänemarks.

Wer möchte hier nicht gerne Platz nehmen?

Kaffee mit Aussicht

Die Wege zum Strand führen durch liebliche Hügelchen und endlos wirkendes Grün. Kein Wunder, dass es zu ausgebucht war, um es für den Dreh der in Dänemark bekannten TV Serie Badehotellet zu buchen.

Zum Hotel gehörendes Gelände

Ponys an der Klippe

Unseren Ausflug wollten wir mit einem Besuch der Pferde abschließen. An den Hängen der Svinkløvene dürfen nämlich Ponys frei herumlaufen und grasen.

Die Tiere weiden auch an den steilen Hängen.

Man kann ihnen ganz nahe kommen, wenn sie es zulassen. Leider war es an diesem Tag bitterlich kalt und weder trafen wir auf weidende Ponys, noch konnten wir die Kinder dazu überreden, ein weiteres Mal aus dem Auto auszusteigen.

In der gesamten Umgebung trifft man auf viele Reiter, die die herrliche Landschaft auf dem Rücken ihrer Pferde genießen. Man muss also unbedingt langsam auf den kurvigen, schmalen Schotterstraßen fahren!

Ausritt auf den Svinkløvene

Im Winter haben wir das große Glück, viele Sehenswürdigkeiten beinahe ungestört genießen zu können. Doch leider ist es meist zu kalt, um die dortigen Picknicktische ausgiebig zu nutzen. Eine solche Aussicht lädt doch dazu ein, länger zu verweilen:

Blick nach Norden
Blick nach Süden

Wir müssen also unbedingt wiederkommen …

Herzlichst,

Hast du nun Lust auf weitere Ausflüge? Hier liste ich dir die besten Sehenswürdigkeiten auf:

Mehr Aussicht bietet der Bulbjerg:

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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