unser Umzug

Ausflug

(veröffentlicht am Sonntag, 5. Oktober 2014)

Wir sind ausgeflogen. Sogar zweimal dieses Wochenende!
Am Samstag lud uns strahlendster Sonnenschein und milde Temperatur zu einer stürmischen Wanderung auf die Rubjerg Knude ein. Das letzte Mal hatten wir den Leuchtturm vor vier Jahren gesehen und die Versandung bestaunt. Die Mulde, in der der Fyr damals noch gestanden hatte, war weg, die Riesendüne hat sich in drei gewaltige Sandberge geteilt und die Steilküste brauchte nur eben diese vier Jahre, um sich bedrohlich nahe an den Turm zu fressen. Die Zwillinge konnten wir oben beim Leuchtturm nicht mehr laufen lassen, erschreckend nahe reißt der ungesicherte Abgrund sein gefräßiges Maul auf. Man gibt dem Leuchtturm noch ca. 8 Jahre, dann holt ihn sich das brausende Meer.
Mit genialer Gelassenheit setzen die Dänen ihr Naturwunder in Szene und planen für das große Finale, den Parkplatz näher an die Düne zu verlegen und den Leuchtturm innen noch begehbar zu machen. Absperrungen vor der Klippe? Gibt es nicht. Warnschilder reichen.
Die klitzekleinen Füßchen waren so fleißig! Den weiten Weg zur Düne liefen sie fast ganz alleine – Kühe und Schafe rechts und links des Pfades, spannende Schleichwege durchs Gestrüpp und hochgelegene Trampelpfade sorgten für kindliche Begeisterung.

1-rubjerg - kopie

Auf die Düne selbst mussten sie allerdings getragen werden. Sandiger Untergrund, starke Steigung und ein wahrlich brutaler Sandflug (auf ca. 90 cm Babyaugenhöhe war es noch krasser) aufgrund des starken Winds waren zuviel für die Kleinen. Mussten selbst wir Großen kämpfen und die Augen zukneifen!
Aber schön war´s. Toller Ausblick. Faszinierendes Naturschauspiel – von Menschenhand in Gang gesetzt!

1-rudbjerg2 - kopie

(Ach, hätte ich doch bloß endlich mal ein anständiges Bildbearbeitungsprogramm…)

Der große Preußenbayer nutzte die gewaltigen Sandberge dazu, um in großen Laufschritten seinen Spieltrieb hangabwärts zu befriedigen. Dreimal kraxelte er auf den höchsten Berg, um dann überglücklich herabzuspringen.
Nach einer kräftigen Brotzeit am Fuße der Wanderdüne machten wir uns wieder auf in Richtung Auto, um der alles entscheidenden Frage nachzugehen:
Ist unser geliebtes Ishuset in Tornby noch geöffnet?*

Am heutigen Sonntag verschlug es uns nach Ålborg ins Gigantium. In unserer Heimatstadt *** war es ein Wahnsinn, mit Zwillingskleinkindern in ein Schwimmbad zu gehen. Hier in Dänemark ist das plötzlich ganz einfach:
In der Frauen- UND MÄNNERumkleide stehen z.B. MaxiCosis oder andere Sitzmöbel zum rutschsicheren Abstellen der Kinder, Laufställe, viele Wickelauflagen, Babywannen im Duschraum, ein Extrazimmer mit Babybadeplätzen (sieht aus wie eine Riesenküche mit vielen eingelassenen Babywannen mit Brausekopf) und Gratisschwimmwindeln zur Verfügung.
Nach einem spaßigen Badeerlebnis mit allerlei Wasserspielzeug (Moosgummischiffe zum Reinsetzen, Motorräder, Schwimmhilfen und was weiß ich nicht noch alles…), badeten der wundervolle große schwarze Mann (der ganz nebenbei bald zum wundervollen großen silbernen Mann umbenannt werden muss) und Rotfrau die Kinderchen gemeinsam in der Schwimmhalle, in welcher eine ebensolche Küchenzeile zum Baden mit zwei Wannen vorhanden war.
Es ist tatsächlich einfacher in Dänemark, kleinkindliche Zwillinge zu haben!
Für nicht mal 14 Euro standen uns Fünfen neben normalen Schwimmbecken, Wasserrutsche, Kletterwand, Babybecken, Whirlbad und Sauna zur Verfügung. Und den Aufgang zum Spabereich habe ich erst beim Rausgehen entdeckt.
Heißt also, dass wir da mal wieder hinmüssen.
Oder ich alleine.
Oder ich fahr nach Hjørring, da gibt´s heiße Steinliegen und Infrarotkabinen. Im Erwachsenenbereich.
Hach…

*Nein, das war es nicht 🙁

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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