Meermond
Leben in Dänemark

Der running Adventskalender – 17

Es Marinsche kocht nicht nur, es hat auch ziemlich nette Ideen. So zum Beispiel den running Adventskalender und nun bin ich an der Reihe, ein Türchen zu öffnen. Ich habe mich zu einer kleinen, feinen Weihnachtsgeschichte entschlossen:

„13 Tage vor Weihnachten lässt die Trollmutter Grýla ihre Söhne endlich aus der Höhle. Grýla ist eine mehrere hundert Jahre alte Trollfrau, die als schrecklich böse und richtige Rabenmutter gefürchtet ist.
Die Menschenkinder stellen jeden Abend ihre Schuhe vor das Fenster, um hoffentlich ein kleines Geschenk desjenigen Trolls zu erhalten, der in der jeweiligen Nacht aus der Höhle heraus durfte. Da sich Trolle tagsüber bekanntlich in Stein verwandeln, können jene nur in der Dunkelheit ins Freie. Wer nicht brav war, muss sich vor einer Kartoffel im Schuh fürchten und darum bestechen die Kinder die Trolle mit kleinen Süßigkeiten und Knabbereien, die sie neben ihre Schuhe stellen. Von der Weihnachtskatze, die Jagd auf freche Kinder macht, möchte ich an dieser Stelle lieber nicht berichten…
In den letzten zwei Wochen vor Weihnachten machen also 13 „Weihnachtsmänner“ die Stadt unsicher. Sie alle haben einen Namen und eine eigene Persönlichkeit! Am heutigen 17. Dezember darf Askasleikir, auch Schüsselschlecker oder Essnapflecker genannt, als sechster „Weihnachtsmann“ aus der Trollhöhle heraus.
Askasleikir versteckt sich vor den Menschen und wartet, bis er eine Schüssel auslecken kann. Er ist zwar ein richtiger Allesfresser, bevorzugt aber eine ganz spezielle Schüssel: den Askur. Dabei handelt es sich um eine gelegentlich auch sehr hübsch verzierte Holzschüssel mit Deckel, in der die Speisen lange warm bleiben können. Den als etwas verfressen bekannten Troll bekommt man nicht so leicht zu sehen wie seine Brüder. Dafür braucht man nicht groß darüber nachzudenken, mit welchem Zuckerl man ihn zu seinen Schuhen locken kann. Er mag alles.
Außerdem erscheint mir sein Verhalten weit angenehmer zu sein als das seines Bruders Gluggagægir, dem Fensterglotzer…“

Eine sehr schöne Weihnachtstradition, von der mir meine isländische Kollegin da erzählt hat. Ihre Augen leuchteten und sie hatte großen Spaß, mir von den Weihnachtsbräuchen Islands zu erzählen. þakka þér und frohe Weihnachten!

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12 Kommentare

  • Antworten
    Flowermaid
    17. Dezember 2016 at 20:53

    … ahnte ich doch, dass es eine isländische Tradition ist… ein märchenhaftes Türchen hast du da geöffnet Meermond!!!

  • Antworten
    Stella, oh, Stella
    17. Dezember 2016 at 14:07

    Island ist ja voll mit Fabelwesen … auch in Norwegen kann man noch Trolle treffen, ganz hoch in den Bergen, wo fast keine Menschen hinkommen, weil es so unwegsam ist.

    • Antworten
      Meermond
      17. Dezember 2016 at 20:55

      Ich finde diese Zauberwelt herrlich. Macht Spaß, diese alten Geschichten zu lesen 😉

  • Antworten
    Sternchen
    17. Dezember 2016 at 13:45

    eine wunderschöne Geschichte und eine klasse Idee!!

  • Antworten
    kowkla123
    17. Dezember 2016 at 13:05

    tolle Gechichte, eine gute Zeit wünsche ich dir

    • Antworten
      Meermond
      17. Dezember 2016 at 13:18

      Vielen Dank, ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende

  • Antworten
    Es Marinsche kocht
    17. Dezember 2016 at 11:15

    Oh was für eine wunderschöne Geschichte / Tradition – ich freue mich sehr über Deinen Beitrag, Liebes und sage danke dafür :-* setz doch bitte den Link dazu noch mit Datum als Kommentar in den Adventskalender 🙂

    • Antworten
      Meermond
      17. Dezember 2016 at 11:16

      Mach ich, bin grade unterwegs ?

      • Antworten
        Es Marinsche kocht
        17. Dezember 2016 at 11:38

        Subba ??