Mitteljütland,  Reisen in Dänemark

Djursland – eine besonders schöne Ecke in Dänemark

„Wenn wir innerhalb Dänemarks umziehen müssen, dann ziehen wir ins Djursland!“ Mit diesem Beschluss geht ein besonders schönes Wochenende zu Ende, das wir auf der Halbinsel im Osten Jütlands verbracht haben. Auf der Nase Jütlands findet man auf vergleichsweise kleiner Fläche viel von dem vereint, was Dänemark als Urlaubsland ausmacht: Meer, Steilküste, familienfreundliche Badestrände, wilde Natur, sanfte Hügellandschaften, Inseln, Geschichte, hyggelige Städtchen und viel mehr.

Wir können an diesem einen Wochenende nicht alles entdecken, was es im Djursland zu entdecken gibt. Doch eines wissen wir. In diese Region verliebt man sich schnell und wir wollen unbedingt noch einmal dorthin.

Komm doch mit ins Djursland!

Das Djursland ist nämlich eine Reise wert. Und noch eine und viele weitere, denn Djursland ist …

… besonders hyggelig!

250 Kilometer Küste umarmen die Halbinsel, die östlich von Aarhus und Randers liegt. Mit viel Phantasie erinnert sie an eine Nase, die in den Kattegat ragt. Ihre Halbinseln und Buchten lassen mich an Schnupfen denken. Doch so ungemütlich, wie es auf der Landkarte aussieht, ist es im Djursland nicht, im Gegenteil! Der Stadtkern von Ebeltoft atmet nostalgische Romantik, die Jachten in Grenaa schaukeln vor bunten Holzhäuschen und Djurslands Herrenhäuser und Schlösser gehören zu den schönsten des ganzen Landes.

Schloss Rosenholm

Das Schloss Rosenholm war der Drehort für den 1986 im DR ausgestrahlten Adventskalender. Inmitten einer spannenden Begebenheit verbreiten die Nisser in „Jul på slottet“ eine besonders hyggelige Weihnachtsstimmung. Bis heute ist die 24teilige Sendung im ganzen Land legendär und wurde seitdem mehrfach wiederholt. Wir freuen uns schon, als wir hinter den Bäumen rote Backsteintürme erspähen. Doch es ist nicht Schloss Rosenheim, das wir finden:

Sostrup Slot

Wie viele andere Herrenhäuser ist auch das Schloss Sostrup heute öffentlich zugänglich. Wir stehen leider vor verschlossenen Türen, doch der Spaziergang auf dem Gelände gefällt uns sehr. Überall im Park stehen Bänke und die Wege durch das hohe Gras sind einladend verschlungen. Wir fühlen uns willkommen.

Nebengebäude zu Sostrup Slot

… besonders bezaubernd!

Auf unserer Erkundungsreise durchfahren wir eine sanft geschwungene Hügellandschaft. Die saftig grüne Landschaft erscheint uns ursprünglicher als wir es von unserem Zuhause in Nordjütland kennen. Immer wieder kommen wir an Wäldchen und Seen vorbei. Das von der Eiszeit geprägte Djursland hat einen Charme, der bezaubert. Im Nationalpark Mols Bjerge laden viele Wanderrouten dazu ein, die verschiedenen Landschaftstypen kennenlernen zu wollen. Ich kann und möchte gar keine Route empfehlen, denn sie alle sind wunderschön.

Wandern im Nationalpark Mols Bjerge ist besonders schön!

Keine Route gleicht der anderen. Man kann alle Landschaftsformen der Eiszeit auf nur geringer Fläche entdecken und kommt an Toteislöchern oder Schmelzwasserschluchten vorbei. Am beeindruckendsten aber ist die ungezähmte Natur.

Ginsterfeld im Wald

Wie schön dort die vielen Fachwerkhäuschen, teilweise sogar mit Reet gedeckt, aussehen! Ihre tiefen Dächer strahlen eine ruhige Gemütlichkeit aus. Der Aussage des Touristenverbands, dass das Djursland die „wildeste Gegend Dänemarks“ sei, stimme ich persönlich nicht zu. Ich tendiere zu wild bezaubernd. Als wir mitten im Wald auf diese Mühle stoßen, quieke ich vor lauter Entzücken:

Ørnbjerg Mølle

… besonders interessant!

Während unseres Aufenthalts reisen wir nicht nur von Ort zu Ort, sondern auch in der Zeit. Wir können sogar in sie hineinkriechen! Beim Tustruper Gräberfeld bestaunen wir prachtvolle Monumente aus der Jungsteinzeit (3500–2800 v. Chr.). Es ist wirklich abenteuerlich, in ein riesiges Ganggrab hineinzugehen. Die Kinder passen sogar durch den Eingang in eine Nebenkammer und leuchten jene für uns aus.

Ganggrab
Blick in eine Nebenkammer im Ganggrab

Wir erkunden jeden Winkel der ingesamt vier Anlagen und fühlen uns ein wenig an Stonehenge erinnert. Der Dolmen ist zwar renoviert, begeistert uns aber dennoch.

Restaurierter Runddolmen

Nicht ganz so weit in der Zeit reist man in Ebeltoft. Dort befindet sich nämlich die Fregatte Jylland, die heute ein Museumsschiff ist. Sie gibt Einblicke in die Zeit des Deutsch-Dänischen Krieges (1864) und in das Leben des damaligen Königshauses, das das imposante Holzschiff zu repräsentativen Zwecken nutzte.

Fregatte Jylland

Wir lieben es, auf dem Schiff nach einem Dieb zu suchen* und die parfümierten Räume des Königs Christian IX. zu besichtigen.

Speisesaal des Königs

… besonders wild!

Als wir wieder einmal neugierig einem Schleifenviereck folgen, landen wir an einer Küste, die uns den Atem raubt. Wer hätte gedacht, dass die Ostseeküste Jütlands so aussehen kann:

Steilküste im Djursland

Wir lassen uns zu einem kleinen Picknick nieder und genießen die Aussicht. Die Wildheit der Ostseeküste ist eine andere als die, die wir von der Nordsee kennen. Und dann kommt es noch besser:

Naturwunder!

Die Wildheit des gesamten Djurslands wirkt auf uns deutlich weicher. Überall gibt es viel zu entdecken und unser Fotospeicher füllt sich gewaltig.

Verwunschen
Weit

… besonders schön!

Die Orte im Djursland liefern Fotomotive für einen kompletten Bildband. Jedes Jahr reisen viele Touristen nach Ebeltoft, um romantische Nostalgie zu erleben. Im Sommer laufen in der Stadt sogar singende Nachtwächter durch die Stadt. Als ich vor unserer Reise davon lese, halte ich das für Touristenkitsch. Als wir durch Ebeltofts Gassen laufen, verstehe ich, warum das sehr wohl zur Stadt passt.

Dieser Ort ist besonders schön!

Das alte Rathaus von Ebeltoft
In den Straßen der Altstadt
Ein besonders liebevolles Hinweisschild!

Ebeltoft ist der unumstrittene Favorit der Besucher des Djurslands. Doch haben auch andere Orte ihren Reiz.

Baunhøj Mølle in Grenaa bietet Raum für wechselnde Kunstausstellungen.
Museum Østjylland in Grenaa
Grenaa Kirke
Jachthafen Grenaa
Fornæs

Wir haben uns jedenfalls sehr wohl gefühlt im Djursland und wissen, dass uns ein Wochenende dort nicht reicht. Wir wollen wiederkommen.

Wie schön!

Demnächst mehr, denn:

Bei der Auswahl der Bilder fiel es mir dieses Mal besonders schwer, nicht den Rahmen des Artikels zu sprengen. Eine gesonderte Fotogalerie folgt daher in den kommenden Tagen.

*Für Kinder ist in die Ausstellung auf dem Museumsschiff ein Spiel integriert. Es gilt aufgrund verschiedener Hinweise einen Dieb zu entlarven.

Teilen:

Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

18 Comments

Kommentar verfassen