dänische Kultur,  Essen

Drømmekage – Ein Traum aus Dänemark

Der Frühling ist da. Die Bäume blühen und Kaffeetische wandern in den Garten. Balkone verwandeln sich in liebevoll gestaltete Freiluftwohnzimmer. Ich liebe es, draußen zu sitzen und die Sonne auf meinem Gesicht zu haben. Wenn ich dann noch eine Kaffeetasse in der Hand habe, bin ich rundum zufrieden. Nicht so mein weltbester Ehemann. Für ihn ist die Welt erst dann perfekt, wenn es zum Kaffee noch ein Stück Kuchen gibt.

Ab und an hat er Lust auf ein Stück Traumkuchen. Klebrig, süß und mit viel zu vielen Kalorien. Dafür schmeckt er aber auch besonders dänisch. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass der Drømmekage mit zu den beliebtesten Kuchen in Dänemark gehört. Er ist auf jeder Feier und bei den meisten Kuchenbuffets vertreten. Was den Deutschen der Apfelkuchen ist, ist den Dänen der Drømmekage.

Typisch dänisch: Dømmekage

Das Geheimnis des Drømmekage

In den 1960er Jahren wurde der Drømmekage populär.

Bis heute gibt es davon nur wenige Varianten des urspünglichen Rezepts.

Das Geheimnis des Drømmekage ist nämlich die Verwendung von nur wenigen Zutaten. Und manche davon in großen Mengen.

Mir persönlich reicht ein Stück dieses Traumkuchens, um meinen Zuckerbedarf für mehrere Tage abzudecken. Naschkatzen können dagegen davon nicht genug bekommen.

Für uns erweist es sich also als praktisch, dass man den Kuchen einfrieren kann. So kann sich Alexander immer wieder mal ein Stück oder zwei oder …

Drømmekage kann eingefroren werden

Zutaten:

Für den Teig brauchst du:

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  • 300 Zucker
  • 4 Eier
  • ½ TL Vanillezucker
  • 280 g Mehl
  • 3 TL Backpulver
  • 200 ml Milch
  • 65 g Butter

Topping:

  • 100 ml Milch
  • 125 g Butter
  • 175 g Kokosraspel
  • 250 g Farin/brauner Zucker

Die im Rezept angegebene Zutat Farin ist ein brauner Rohrzucker, dem man durch das Zufügen von Karamell und Melasse einen intensiven Geschmack verleiht. In Dänemark gibt es ihn in jedem Supermarkt zu kaufen. Wer seine Vorräte aus dem Urlaub aufgebraucht hat, dem schlage ich folgendes Vorgehen vor, um den Geschmack zu imitieren: Einen kleinen Teil des braunen Rohrzuckers in einer beschichteten Pfanne ein bisschen dunkel karamellisieren, mit wenig (!) Wasser verrühren und dann unter den Zucker mengen. (Vorsicht, karamellisierter Zucker ist wahnsinnig heiß!) Farin ist auch im Original klebrig und feucht. Daher muss man ihn nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren, um seine Haltbarkeit zu verlängern.

Und so gehtʼs

Eier mit dem Zucker schaumig schlagen. Backpulver mit dem Mehl vermischen und dann in das Ei-Zucker-Gemisch rühren. Milch erwärmen und Butter darin schmelzen und in den Teig einrühren. Das Ganze muss in einer ausgefetteten und bemehlten Form mit hohem Rand gebacken werden. Ich benutze dazu eine gewöhnliche Bräterform 30×40 cm. Bei 175° C Umluft 25 Minuten backen.

Während des Backvorgangs werden die Zutaten für das Topping unter stetem Rühren aufgekocht.

Wenn der Kuchen fertig gebacken ist, nimmt man ihn aus dem Ofen. Diesen dreht man dann auf 225°C. Das Topping auf dem Kuchen verteilen und glatt streichen. Weitere 5 Minuten backen. Wenn das Topping goldbraun ist, herausnehmen und abkühlen lassen.

Mein Tipp: Beim erneuten Backen das Topping im Auge behalten, da die Masse stark blubbert und je nach Ofen unterschiedlich schnell karamellisiert. Zu dunkles Karamell ist bitter.

Wenn du auf das Bild drückst, kannst du dir das Rezept als PDF herunterladen:

Schmecke den Norden

Dieser Artikel wird als Beitrag zu ➡Mahtavas Foodchallenge #tastethenorth eingesendet, bei der jede Woche Rezepte aus verschiedenen Ländern Skandinaviens gesammelt werden. An der Aktion beteiligen sich mehrere Blogger und Instagrammer. Mahtava sammelte bereits Beiträge aus Finnland und Schweden. Morgen beginnt eine Woche mit Rezepten aus Norwegen. Ab 18. Mai gibt es jede Menge dänische Rezepte und ab 25. Mai folgen isländische Beiträge.

Drück auf das Bild und schmecke den Norden!

Velbekomme!

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

18 Comments

  • ErzieherIn

    Danke für das Rezept. Ich werde diesen Kuchen mal zu einer Tasse Kaffee im Garten sitzend kosten 😉 Mal schauen, was es bei mir für ein Gefühl auslöst, neben einem „Zuckerschock“, lecker und ab in den Gefrierschrank oder bitte noch ein Stück… LG aus Hamburg. Manuela

  • Stella, oh, Stella

    Haha, ja quietschsüss … einer der Kuchen, die ich gar nicht mag … überhaupt kann sich die dänische Kuchenkultur nicht mit unseren Sahnetorten messen, finde ich. Andere Sachen machen sie besser (Eis zum Beispiel, unschlagbar) … aber das ist ja zum Glück alles Geschmackssache. 🙂 Wenn sie wenigstens nicht immer in alles Marzipan reintun würden. Ich habe jetzt sogar schon flødeboller und linser mit Marzipanboden gehabt … die waren sonst immer meine letzte Zuflucht. 😀 😀

  • Harald Krabbe

    Ich verspeise jedes Mal wenn ich in DK Unmengen Hindbearsnitte.
    So lecker!!
    Und am besten ist der beim Becker in Hune!!
    Kalorien zählen ist ja nix für den Urlaub……

  • freiedenkerin

    So. Und jetzt habe ich ganz furchtbare Gelüste auf diesen Kuchen… Leider habe ich nicht alle Zutaten dafür im Haus. Aber ich werde jetzt definitiv einen Kuchen backen gehen… 😉
    Liebe Grüße – und bleibt gesund!

  • Claus Hübner

    Das sieht verdammt lecker aus, ich bin da voll auf Alexanders Seite…. ? Obwohl ich schon seit über 30 Jahren nach Dänemark fahre, kenne ich allerdings tatsächlich nur die Dagmar-Torte und die ist mir eigentlich schon zu süss. Aber was solls, wenn ich wieder hoch kommen kann, wird ein Stück probiert. Und dazu einen schönen Becher heißen Kaffee auf der Terrasse vom Ferienhaus….. Gruß aus dem sonnigen Hamburg und esst ein Stück für mich mit.

    • Meermond

      Dagmarstærte ist auch ein Klassiker, allerdings wird die eher zu einer Frühstückspause gegessen. Wenn ein Kollege Geburtstag feiert oder einfach so Kuchen spendieren will – für Dänen gibt es immer einen Grund für Kuchen -, dann stehen ein paar Schalen davon in der Gemeinschaftsküche.
      🙂

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