Familienchaos

Krankenpflege

Es gibt Menschen, die sind feinfühlig und können dieses Mitgefühl auf wundervoll selbstlose Art an die Menschen weitergeben, die ihnen am Herzen liegen.

Einen dieser Menschen habe ich geheiratet. Zwei Tage bin ich fast ausschließlich schlafend auf der Couch gelegen und er hat sich um alles gekümmert. Sogar gekocht hat er! Und als er die Wohnung auf Durchzug lüften musste, hat er mich immer zugedeckt. Ich liebe ihn! Was für ein lieber Mann!

Was für ein armer Mann.

Wenn er krank ist, wird er auch gepflegt. Von der Rotfrau. Und von der möchte ich selbst, wenn ich ehrlich bin,  auch nicht gepflegt werden! Geduld und Mitgefühl gegenüber Kranken mag zwar im genetischen Grundprogramm angelegt worden sein, sind aber beim „Feinschliff“ der Produktionsphase etwas danebengegangen. Am ersten Tag zerreißt es mir vor Mitleid fast das Herz, am zweiten Tag bin ich schon etwas genervt routiniert in der Pflegeleistung und am dritten Tag reicht es dann schon langsam gibt es fast keine liebevollen Zusatzleistungen mehr, nur noch das Grundprogramm. Gesetzliche Grundversicherungsleistungen.

Als der wundervolle große schwarze Mann im Januar nach langem Dahinsiechen erneut einen Tag daheim bleiben wollte, hat ihn die böse rote Frau regelrecht in die Arbeit gescheucht. Sie sagte tatsächlich, er sollte sich doch jetzt nicht so anstellen!

Ja, ich weiß, ich bin schlecht. Aber was kann ich denn dafür? Dass ich meine Männer vergöttere, das wissen sie. Dass ich eine miese Krankenschwester bin, das wissen sie vermutlich auch schon. Denn warum wird zum Beispiel der große Preußenbayer nur so selten krank? Warum nur äußerte der große schwarze Mann heute nur ein „Unwohlsein“ im Magen? Obwohl Magen-Darm-Viren höchst ansteckend sind…

Ich glaube, die haben einfach Angst! Angst vor meiner Krankenpflege!

Hiermit gelobe ich ganz öffentlich, dass ich daran arbeiten werde.  Ich werde mich bessern.  Ich versuche es zumindestens.

Gute Besserung.

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

2 Comments

  • Silberkopf

    Ich weiß ja nicht wie dein Mann so drauf ist wenn er krank ist ?
    Meiner braucht ca. alle 20 Min einen halben Liter frischen Tee, neue Taschentücher, die Brust eingeschmiert. Zwischendurch mal eine Hühnersuppe…selbstverständlich selbst gekocht. Und abends etwas „Gescheites“!

    Bin ich froh, daß er höchstens einmal im Jahr soooo krank ist und nicht länger als allerhöchstens eine Woche seiner Arbeit fern bleibt.
    Diese Woche kommt mir vor wie drei! Sehr viel Geduld hab ich glaub ich auch nicht?

    Wir Frauen legen uns einfach hin und schlafen. Wenn es etwas besser wird, Fernbedienung her und wir sind auch trotz Fieber und Gelenkschmerzen in der Lage uns selbst einen Tee zu kochen.

    Ich bin froh, wenn ich nicht am Wochenende krank bin wenn mein Mann daheim ist!
    Er kümmert sich dann nämlich so um mich, daß mir das echt auf die Nerven geht.
    Alle halbe Stunde: „Nein danke, ich brauch jetzt wirklich nichts“!

    Ich will doch nur meine Ruhe bitte!?

    Tja wie auch immer sie es machen, ist es verkehrt…statt daß ich froh wäre….undankbares Weibsstück!
    Bin ja auch froh und dankbar, aber erst wenn ich wieder gesund bin!

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