Gedanken

Mein Weihnachtsparabelchen

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Es war einmal ein kleines Bäumchen. Es glitzerte zur Weihnachtszeit, dass es nur so eine Freude war! Es stemmte sich tapfer gegen den Wind, weil es ihm gefiel, zu leuchten, klein zu sein, anders zu sein.
Manche Böen waren arg heftig und es bedurfte schließlich eines Stahlpflocks, um ihm Halt zu geben. Und so leuchtete es voller Freude weiter.
Das Jahr 2016 allerdings setzte dem Bäumchen stark zu.
Ein Sturm jagte den anderen.
Kaum hatte es wieder ein wenig aufgerichtet, wurde es erneut niedergeschlagen! Heftiger als zuvor. Das Aufstehen fiel dem Bäumchen nach jedem Sturm schwerer und es verlor zusehend an Halt. Die Zweige verbogen sich endgültig und selbst das gutmütigste Geradebiegen von lieben Menschen konnte nichts mehr daran ändern, dass das Weihnachtsbäumchen endgültig Schaden genommen hatte. Stellenweise war es sogar gebrochen.
Das Bäumchen war sich nicht mehr so sicher, ob es überhaupt noch leuchten konnte, war es doch nur noch ein Teil seines ursprünglichen Selbsts. Wie sollte es denn nur weiter leuchten? Es dachte sogar ernsthaft daran, sich überhaupt nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen. Es dachte darüber nach, nur noch still und unauffällig im üppigen Garten zu stehen und auf neue, feste Wurzeln zu warten.
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Die  Weihnachtszeit, des Bäumchens liebste Zeit, näherte sich und das Bäumchen fasste einen Entschluss. Es wollte weiter leuchten. Einfach anders als früher!
In Nordjütland gibt es so viele windgebeutelte Bäume und sie alle haben ihre eigene Schönheit. Sie alle sind weiterhin sehenswert, obwohl sie schief in der Welt stehen und abgebrochene Äste haben.
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[Nachtrag: Dies  war mein 600. öffentlich einsehbarer Beitrag bei wordpress. Weitere werden folgen. Danke für´s Lesen.]

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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