Familienchaos,  Ich als Mama,  Leben in Dänemark

Neues von den „Menna“n

Ende November sind die Zwillinge drei Jahre alt geworden.

Seit Anfang November gehen sie nun in den Kindergarten und als wäre ihnen bewusst gewesen, welch großer Schritt das für so kleine Füßchen ist, beschlossen sie, ab September den bereits seit Juli angedeuteten Prozess des  Sauberwerdens zu beschleunigen. Man will ja schließlich nicht in Windeln zu „den Großen“ gehören müssen… 

Wie macht man das mit Zwillingen? Wie bekommt man gerade zwei Jungs so früh sauber?

Nun, als Frühgeborene dürfen sie sich zwar hie und da ein bisschen Zeit nehmen für ihre Entwicklungsschritte, aber sie haben bereits mit zweieinhalb Jahren angefangen, sich „erpressen“ zu lassen. Jawohl, Erpressung ist eine super Erziehungsmethode:

Wenn du es schaffst, dein … ins Klo zu machen, bekommst du Schokolade!

Ich brauche nicht zu erwähnen, dass der kleine Wikinger, schlau wie er ist, sich tatsächlich mehrmals am Tag auf´s Klo hockte und presste, bis die Adern im Gesicht zu platzen drohten. Unfassbarerweise gelang es dem Winzling, jedes Mal ein klitzekleines Klöpschen aus sich rauszudrücken, um dann mit dem Triumphgeheul „Jetzt gibt´s Kaka-Schokolade!“ seinen Erfolg kund zu tun. Und weil jeweils der andere Zwilling zur Motivation  eine „Mitfreuschokolade“ bekam, rannten sie sich immer gegenseitig hinterher, feuerten sich an und … um regelrecht die Wette! War die eine Schoki gegessen, sprang der andere auf´s Klo. Hmpf…

Die Kakaschokolade war bei uns ein wahrer Erfolgsbringer und bereits im Oktober gaben wir unsere Zwillinge windellos in der vuggestue ab. Inzwischen ist die Kakaschokolade wieder vergessen – die kriegen ja Verstopfung! – und der windellose Alltag ist die Normalität.

Der Wechsel aus den Armen der Kuschelpädagogen in der vuggestue zu den Großen in den Kindergarten setzte beiden emotional sehr zu. Fast täglich mussten wie teilweise mehrere Beutel mit nasser Wäsche mit nach Hause nehmen. Aber auch hier kehrt allmählich wieder Stabilität ein und so beschloss ich heute, die Wickelkommode meiner Babys auszurangieren. Klappe hoch, meine „Menna“ sind jetzt wirklich große Kinder:

Sauber2 - Kopie

Ich bin sehr stolz auf meine Menna. Und merkwürdig traurig zugleich. Irgendwie ist es komisch, wenn einem so aktiv bewusst wird, dass aus den kleinen Babys große Kinder werden. Sie sind drei!

Eexakt heute vor genau drei Jahren waren wir zum ersten Mal mit allen drei Kindern zu Hause. Als Patchworkfamilie. Überfordert, überwältigt und überängstlich.

War das nicht erst gestern, dass sie noch so winzige, zarte, klitzekleine Babys waren? Und war das nicht erst vorgestern, dass mein Preußenbayer noch ein Kindergartenkind war? Und wer ist überhaupt der riesige Kerl da oben im ersten Stock, der gerade in der Endphase zum Folkeskoleabschluss ist…?

 

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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