Leben in Dänemark

Nordjütland im Ausnahmezustand

Seit gestern Abend befindet sich fast ganz Nordjütland in einem zweiten Lockdown. Das Wort wird zwar öffentlich nicht so verwendet, doch im Prinzip ist es eben genau das.

Es liegt nun an den rund 280.000 Einwohnern von sieben ausgewählten Gemeinden, die Gesundheit des kompletten Landes und der ganzen Welt zu erhalten: Vesthimmerlands, Jammerbugt, Thisted, Hjørring, Frederikshavn, Læsø und Brønderslev. Dort wohnen wir.

„Der kommer ikke betonklodser på vejene, men Danmark har brug for at I bliver hjemme.“ Man errichte zwar keine Betonklötze auf den Straßen oder spritze den Limfjordtunnel, so wie in einer Karikatur gesehen, mit PU-Schaum voll, doch wir sollen zu Hause bleiben.

Ich gebe zu, ich wünschte, ich wäre jetzt mit meiner kompletten (!) Familie auf einer Einödfarm im Norden von Norwegen, Finnland oder Schweden. Ich wäre überall lieber als hier. Und nein, es tröstet überhaupt nicht, dass zu unserer Gemeinde auch ein kleines Stückchen Strand an der Ostseeküste gehört. Ein Strandspaziergang ist jetzt das Letzte, woran die Menschen denken! Und noch weniger interessiert man sich gerade für Urlaube oder Grenzöffnungen.

Denn jetzt geht es um Existenzen!

Hintergründe

Bei inzwischen 12 Menschen konnte eine Mutation des Coronavirus nachgewiesen werden. Sowohl Dänemark als auch inzwischen die WHO haben Bedenken, dass diese Variante die Wirksamkeit von derzeitig in Entwicklung befindlichen Impfstoffen beeinträchtigen kann. Darüber hinaus schreibt man diesem neuen Virus die Fähigkeit zu, eine neue Pandemie auslösen zu können. Es entstand durch die Übertragung zwischen Nerzen und Menschen. Wir dürfen kein zweites Wuhan sein, heißt es in den Medien.

Bereits im Sommer wurde die von Nerzen ausgehende Gefahr erkannt. Doch erst seit ein paar Wochen begann man mit der Tötung des Tierbestands befallener Farmen. Das Warum und Wie bewerte ich an dieser Stelle nicht. Gestern wurde verkündet, dass alle Nerze im ganzen Land getötet werden müssen. Auch jene, die eigentlich zur Fortpflanzung und Sicherung des Tierbestands angedacht sind.

Dänemark betreibt Nerzfarmen im großen Stil. Jedes Jahr werden an die 17 Millionen Tiere für die Pelzproduktion getötet. Nerzzucht ist ein bedeutender Wirtschaftszweig im Land, vor allem im dünn besiedelten Norden. Große Instustriebetriebe gibt es hier kaum. Viele Menschen arbeiten im primären Wirtschaftszweig. Massenviehzucht und Großbetriebe prägen das Binnenland hinter den Ferienhausgebieten an den Küsten.

Lockdown

Auch wenn dieser Begriff öffentlich nicht gebraucht wird, um unsere Lage zu beschreiben, ich verwende ihn. Denn was gestern Abend von der dänischen Regierung für oben erwähnte sieben Kommunen beschlossen wurde, übertrifft die Maßnahmen im Frühjahr bei Weitem.

Folgende Kommunen sind betroffen:

Meermond mittendrin

Bis einschließlich 3. Dezember gilt nun für uns:

  • Abstands-und Hygieneregeln und Maskenpflicht in allen öffentlich zugänglichen Räumen
  • Versammlungsbegrenzung auf 10 Personen
  • Privater Umgang lediglich mit Menschen aus der selben Kommune, maximal 10 im Ganzen
  • Die Grenzen der Kommune sollen nur übertreten werden, wenn man einem relevanten Beruf (z.B. Gesundheit, Bildung) nachgehen muss. Möglichst alle Arbeitskräfte sollen von zu Hause aus arbeiten, ein Pendeln zwischen den Kommunen soll unterbleiben.
  • Finanzielle Hilfspakete für betroffene Firmen sollen bereitgestellt werden.
  • Einsatz einer Taskforce zum Ermitteln von Infektionsketten
  • Alle Einwohner werden getestet. Testsets aus ganz Dänemark werden dafür nach Nordjütland geschafft.
  • Bars, Restaurants und Cafés werden geschlossen.
  • Schulen sind nur für Klasse 0 – 4 und 9 zugänglich, die Klassen 5 bis 8 müssen in den Fernunterricht. Am Montag wird darüber entschieden, ob auch das ausgeweitet werden muss.
  • Kindergarten, Krippe sowie Tagespflegeeinrichtungen bleiben geöffnet, allerdings werden Eltern von Schulkindern aufgefordert, die Nachmittagsbetreuung, wenn möglich, zu reduzieren.
  • Weiterführende Schulen, Erwachsenenausbildung und berufliche Schulen sind im Fernunterricht.
  • Freizeitaktivitäten sind geschlossen: Kino, Bibliotheken, Theater, Bäder, Clubs, Sport uvm.

Was heißt das für die Menschen in den betroffenen Gebieten?

Produzierende Unternehmen mit Sitz in einer der sieben Kommunen sollen zwar nicht schließen müssen, aber darauf verzichten, Arbeitskräfte aus anderen Kommunen in die Firma zu beordern. Wie soll das in der Realität ohne Schaden bleiben?

Alle Nerzfarmen werden komplett geleert und desinfiziert. Zurück bleibt vielleicht bei vielen die Erleichterung darüber, dass das Töten von Tieren für Pelze nun ein Ende hat. Auch ich freute mich, würde man endlich keine Pelze mehr verkaufen können. Doch irgendwer kauft sie. Ich frage daher berechtigt, was ist denn nun mit den vielen Menschen, die seit Generationen in diese Betriebe investiert haben, davon leben? Was wird aus ihnen? Es sind Tausende und gerade in Nordjütland ist keine Arbeit für sie da. Es gab ja schon vor Corona nicht genug Arbeitsplätze hier.

Die Lebensgrundlage vieler Menschen bröckelt. Bei einigen fällt sie jetzt sogar komplett weg. Einfach so! Menschen, die keine dänische Staatsbürgerschaft haben, droht bei mangelnder finanzieller Vorsorge sogar die Ausweisung. Wir hätten im Fall der Fälle zwei Jahre Zeit. Doch wie lange dauert dieses Coronadrama wirklich noch an?

Ich erzähle dir

Es ist absolut nachvollziehbar, dass viele Menschen in Deutschland um ihre Ferien in Dänemark bangen. Und noch mehr ist es verständlich, dass derzeit in vielen Facebookgruppen Besorgnis dahingehend geäußert wird, das Geld für zwei Wochen (oder mehr) Urlaub zu verlieren. Und ja, ich verstehe durchaus, dass viele Menschen traurig sind, nicht nach Dänemark reisen zu dürfen. Doch welche Antwort soll ich geben, fragt man mich heute früh allen Ernstes, ob man wohl erwarten könne, das Geld für den Weihnachtsurlaub in der Jammerbucht zurückzubekommen?

Darf ich ehrlich sein? Oder lieber höflich schweigen? Ich entscheide mich für Letzteres. Diese Diskussion ist nicht die meine.

Ich erzähle einfach nur, dass es in der Jammerbucht Orte gibt, an denen man 22 Minuten auf das Eintreffen eines Krankenwagens warten muss. Das ist bestimmt nicht schön, wenn Covid 19 einem den Atem nimmt. Ich erzähle, dass die Eltern psychisch kranker Kinder jetzt wieder alleine gelassen werden von einem System, in dem ein derartiger Lockdown einer Katastrophe gleicht. Ich erzähle, dass ich fürchte, den Rheumatologen in Aalborg nicht mehr aufsuchen zu dürfen und weitere Monate auf den Beginn einer medikamentösen Behandlung warten zu müssen. Ich erzähle, dass Banken, Supermärkte und Versicherungen nicht darauf Rücksicht nehmen können, dass man gerade ökonomische Probleme hat. Ich erzähle, dass ein Ferienhaus viel teurer ist als ein Eigenheim. Ich erzähle, dass nicht nur mein Kind gerade in Aarhus studiert. Ich erzähle, dass wir hier nicht die Infrastruktur von Deutschland haben. Ich erzähle, dass wir nächste Woche in Aalborg Geburtstagsgeschenke für unsere Zwillinge kaufen wollten, jetzt faktisch nur noch Lebensmittelmärkte in Brønderslev aufsuchen können. Ich erzähle, dass die Menschen in Nordjütland Angst haben.

Angst vor der Ungewissheit, was noch alles auf uns zukommt. Angst davor, was am Ende für uns übrig sein wird.

Herzliche Grüße aus Brønderslev,

Marion

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

50 Comments

  • silberkopf

    Meine liebe Marion, es ist schrecklich was momentan alles passiert. Deprimierend und furchterregend. Ich finde es grausam, dass wir überlegen müssen, ob wir uns an Weihnachten nur mit einem unserer beiden Kinder treffen..2 Haushalte..dafür lassen wir die 85 jährige Mutter alleine daheim sitzen. Oder wir treffen uns wie immer..4 Haushalte..,setzen uns über Gebote hinweg und riskieren dafür eine Infektion oder eine Anzeige.
    Natürlich ist das ein kleines Problem, im Vergleich dazu dass Existenzen zerstört sind und werden. Ich finde es trotzdem traurig.
    Wie kann man da nur jammern, dass ein URLAUB nicht stattfinden kann ?
    Uns fällt allen die Decke auf den Kopf, aber wir sollten vernünftig bleiben.
    Auf jeden Fall ist ein ‚Mordstrumm‘ von Paket für die Zwillinge unterwegs !!
    Liebe Grüße

    • Meermond

      Wenn ich an Weihnachten denke, kommen mir die Tränen.
      Und der Egoismus, der sich immer mehr breit macht, macht mich zunehmend wütend. Wut aus Hilflosigkeit. Die Dummen sind die Kinder. Hier wie dort und überall. Und dein Mordstrumm wird sicherlich nicht nur mir Freudentränen in die Augen treiben. Ihr fehlt uns.

  • Renate

    Liebe Marion, Lieber Alexander,

    vielen Dank für diesen detaillierten Bericht, lenkt er den Blick doch auf das Wesentliche.

    Ich musste in diesem Jahr auf zwei Urlaube verzichten, das tat weh…war die Sehnsucht doch groß. Zwei Tage vor Urlaubsantritt haben meine Tochter und ich Stunde um Stunde diskutiert…fahren wir oder nicht. Arbeiten wir Beide doch im Krankenhaus und Arztpraxis. Was, wenn wir in Quarantäne müssen? Heute wäre Abreisetag gewesen und ich frage mich… hätte ich die letzten zwei Wochen überhaupt genießen können ? Letztendlich bin ich froh, das ich nicht gefahren bin. Ich sehe positiv in die Zukunft und mache im nächsten Jahr einen neuen Versuch.

    Euch in Dänemark drücke ich einfach die Daumen und wünsche Euch, das Ihr einigermaßen gut durch die dunklen Zeiten kommt. Was ist ein stornierter Urlaub im Gegensatz zu dem, was Ihr jetzt durchmachen müsst…nix! Im eigenen Egoismus sieht man den anderen Teil, den weitaus höher Betroffenen, nicht. Danke für diesen Bericht, ich sehe jetzt vieles mit anderen Augen..

    Haltet die Ohren steif..

    Lieben Gruß aus Schleswig-Holstein in den hohen Norden

    Renate

    • Meermond

      Liebe Renate, wir alle müssen uns immer wieder daran erinnern, positiv in die Zukunft zu sehen. Man wird ja sonst depressiv! Ich ziehe den Hut vor eurer Entscheidung. Ich habe erstaunlich oft lesen müssen, wie andere sich sogar öffentlich einsehbar im Sinne „Fahr doch!“ oder „Ich lasse mich doch nicht von meinem Herzensland abhalten!“ geäußert haben. Eine Ellbogenmentalität quasi.
      Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr eure Urlaube gesund und munter nachholen könnt. Alles Gute und ganz herzliche Grüße, Marion

  • Gabriele

    Wir lieben Løkken und Nordjütland, das klingt für die Bevölkerung furchtbar. Wir sind in Gedanken bei euch und hoffen… langsam entdecke ich die Kraft des Betens wieder, auch die Ruhe der Natur hilft vielen, sich zu sammeln… es gibt irgendwie keine passenden Worte… bleibt gesund.

  • Heike B.

    Oh, menno, das ist ja wie im Science-Fiction-Film. Alleine die Vorstellung ist gruselig, aber wie schlimm muss es erst sein, da mittendrin zu sein! Es kam zwar gestern kurz in der Tagesschau, aber natürlich nicht so genau. Du, Marion, hast mit dem Bericht einen sehr schönen Einblick gegeben, wie die Lage wirklich ist, danke dir sehr dafür. Ich wünsche den Zwillingen trotzdem einen schönen Geburtstag – macht das Beste draus! Und ich wünsche euch allen von Herzen ganz viel Kraft und bleibt gesund.

  • Angela

    Ich habe heute Morgen richtig Beklemmungen bekommen, als ich die Karte mit dem Bereich eurer Kommune (und dass ihr euch nur noch darin bewegen dürft) gesehen habe. Da kommen Erinnerungen an die Bilder aus Wuhan vom Frühjahr hoch, nur dass dort auch noch die Haustüren zugenagelt wurden. Am schlimmsten finde ich, dass du jetzt von deinem Großen getrennt bist, du darfst nicht hin, er darf nicht zu euch. Ich habe auch zwei Söhne, die in anderen Städten studieren und meine größte Sorge ist genau dieses Szenario. Aber Angst ist ein schlechter Ratgeber. Man muß in kleinen Portionen denken: erstmal den November schaffen, die Zahlen müssen runter und alle, die man lieb hat, müssen gesund durchkommen!
    Ich denk an euch!

  • Jutta

    Ihr Lieben im hohen Norden,
    ich bin fassungslos und traurig. Jetzt müssten auch die Ignoranten zum Umdenken kommen… Passt auf euch auf und bleibt gesund. Liebe Grüße von Jutta.

  • Flowermaid

    … bei den Biedern habe ich geweint… diese schönen neugierigen Tiere… der Mensch hat diese Virus geschaffen durch seine Tierhaltung… es ist unfassbares Leid und ich hoffe auf eine Wendung im Denken… passt auf euch auf❣️❣️❣️

  • etoilefilante22

    @Stella
    Die nächtliche ausgangssperre macht insofern doch sinn, weil damit grössere zusammenkünfte eher eingedämmt werden können. Ich weiss allerdings auch, dass eher jüngere menschen dann eben (so leise wie möglich) die ganze nacht feiern und die wohnungen erst nach 6h morgens wieder verlassen… Bleibt auch gesund!

  • etoilefilante22

    Liebe Marion!
    Deine ängste und sorgen kann ich gut nachvollziehen. All die massnahmen die bei dir gelten, sind ja auch bei mir, in Frankreich, gültig. Die stimmung ist niedergedrückt….
    Ich selber bin in quarantäne, nach dem intensiven kontakt mit einer positiv getesteten person und warte auf mein testergebnis…
    Die situation mit dem mutierten virus zieht die schraube bei euch nochmals gewaltig an, das tut mir wirklich leid für alle betroffenen. Meine gedanken sind bei euch!
    Bisous (ohne ansteckungsgefahr) vom meer

  • Reinhold A. Schindler

    Es macht mich sehr traurig,denn dort haben wir sehr oft Urlaub gemacht.
    Wir waren Anfang September oben,haben die Jütländer sehr gelassen erlebt.
    Ich glaube,das die meisten Dänen den Lockdown wegstecken.
    Die Sache mit den Nerzen hat uns schon 1978 betroffen gemacht:
    das Fell wird von Osteuropäern geerntet und mit den Kadavern wird
    die nächste Generation gefüttert !!!

    An dieser Stelle vielen Dank für die tollen Berichte und die Bilder,
    die die Sehnsucht stillen und oder anheizen.

    Liebe Grüße aus HH und bleibt gesund !

  • Claus Hübner

    Oh Mensch, wir wurden vor ein paar Wochen noch vom Ferienhausvermittler aufgefordert, unsere Masken blos im Auto zu lassen, die seien bei euch überhaupt nicht erforderlich, da fast keine Fälle vorhanden sind….. Und jetzt gleich einen Nahezu-Lockdown. Aber hier ist es letztlich nur unwesentlich anders, es bestehen genauso Ängste und Fragen wie bei euch oben. Und keiner kann sagen was noch kommt und wie lange das alles so weiter gehen soll, schließlich werden wir das Virus nie wieder los werden und mutieren wird es immer weiter…. Und trotzdem dürfen wir alle nicht den Mut verlieren und dem Frust freien Lauf lassen. Ich versuche mich an die AHAL-Regeln zu halten und mein Leben möglichst normal weiter zu leben. Ich wünsche euch wirklich die nötige Stärke, Gelassenheit, finanzielles Durchhaltevermögen und was noch so dazugehört um diese heftige Krise zu überstehen. Bleibt gesund!

  • Stella, oh, Stella

    Ich habe gestern gelesen, dass man in Holland bereits im Juni die Nerze getötet hat und in Deutschland im Juli. Auch in den USA werden sie getötet. Für mich ist das ein Doppelschock, denn ich hatte keine Ahnung, dass Dänemark der führende Nerz“hersteller“ ist. Ich dachte, dass Pelze „out“ seien.

    In Grossbritannien, Deutschland und Frankreich ist auch wieder Lockdown, sogar mit nächtlicher Ausgangssperre. Das ist auch wieder so etwas, was ich unlogisch finde, warum nachts? Die meisten Leute schlafen nachts, erwartet man nächtliche Völkerwanderungen oder heimliche Besuchsorgien?

    Was die Mutation des Virus angeht, so liegt es in der Natur eines jeden Virus zu mutieren. Deshalb wirken ja die Impfstoffe auch nur zu 42% (laut WHO für z. B. Influenza). Trotzdem wird jemand, der Antikörper gegen den jetzigen COVID-19 entwickelt hat, gegen die mutierte Form besser gewappnet sein.

    Wenn die Regierungen uns weismachen wollen, dass mit einem Impfstoff die Menschheit für immer gegen diesen Virus geschützt sein wird, dann ist das Augenwischerei, das können sie nicht versprechen, denn das stimmt ganz einfach nicht.
    Das einzige, was uns wirklich gesund erhalten kann ist Bewegung an der frischen Luft und ein intaktes Immunsystem – darüber sind sich sogar alle Ärzte einig. Ein starkes Immunsystem baut man nicht auf durch Hausarrest, sondern – wie gesagt – Bewegung an der frischen Luft, vernünftige Hygiene, besonders der Hände und gesunde Ernährung, nicht den Fastfood-Dreck und all die anderen, mit chemischen Zusatzstoffen versetzten Lebensmittel. Das letzte Element ist Stressfreiheit und damit Angstfreiheit, denn Angst schüttet Stresshormone aus, die das Immunsystem lahmlegen. Warum also macht man den Leuten permanent Angst?

    Dass man zuhause bleiben sollte, wenn man krank ist, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, was aber in vergangenen Grippe-Saisonen nicht gehandhabt wurde, weil Berufstätige von sowohl Kollegen als auch Vorgesetzten moralisch unter Druck gesetzt wurden, trotzdem am Arbeitsplatz zu erscheinen und in der Folge die halbe Belegschaft ansteckten.

    Ich gehe davon aus, dass ich auch nicht zu euch kommen darf, selbst wenn unsere Kommune noch offen ist?

  • Waltraud

    Dem schließe ich mich an, wir waren geschockt von den Nachrichten und unsere Gedanken sind bei Euch und unseren Freunden in Nordjütland. Diese Ungewissheit muß schrecklich für Euch sein und wir wünschen allen in den betroffenen Kommunen viel Kraft. So schnell können Träume zerstört werden.

  • Ingride Mateen

    Ich dank dir erstmal, dass du es mitteilst und habe jeden Respekt! Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es ist so isoliert zu werden und dass, was es mit jedem gefühlsmäßig macht! Einen Teil davon hab auch ich erfahren hier im Kreis Gütersloh.
    Alle meine besten Wünsche schick ich Euch und ganz liebe Grüße Ingride Mateen.

  • Gabi Oettigmann

    Liebe Marion, das sind traurige Nachrichten. Dein Bericht bringt alles auf den Punkt. Ich wünsche euch allen Kraft, Zuversicht und Glück für die nächsten Wochen. Bleibt gesund und für die Zwillinge trotz alledem einen schönen Geburtstag. Lieben Gruß Gabi

    • Meermond

      Vielen lieben Dank. Die Post kündigte an, weiter zu liefern. Wir müssen dieses Jahr leider bestellen. Denn ein bisschen Spielzeug muss einfach sein zum Geburtstag ?
      Alles Gute auch euch

  • Alexandra

    Liebe Marion,

    vorweg alles Gute in den Norden!

    Ich hab die Schlagzeilen gelesen, aber dein Bericht geht viel tiefer und somit sind die Ängste besser zu verstehen. Dabei war Dänemark so ein Vorzeigeland im Frühjahr / Sommer. Aber das war Österreich auch, also im Inland aufgrund der heftigen Maßnahmen, die gut eingehalten wurden – im Ausland wurde das Land eher wegen dem Apres-Ski schlechter gemacht, als es tatsächlich war. Jetzt knallen die Zahlen nach oben, die Rückverfolgung wird immer schwerer, die Geduld und das Verständnis in der Bevölkerung lassen nach.

    Eine Mutation oder neuerliche Pandemie klingt so heftig und wir können nur hoffen, dass es eingegrenzt werden kann.

    Ich wünsch euch ganz viel Kraft und Zuversicht und schicke ganz sonnige Grüße mit!

    Alexandra

    • Meermond

      Ich danke dir sehr ❤️ es fühlt sich für mich so an, als wäre derzeit die ganze Welt aus den Angeln gehoben. Das Leid ist weltweit und überall. Meine Geschichte ist subjektiv und ich bin überzeugt, dass es in jedem Land Geschichten gibt, die Ängste vermitteln. Ich komme wieder zu der Erkenntnis, dass es unserer Welt an Empathie fehlt. Empathie könnte wieder viel mehr Aufwind und Durchhaltevermögen ermöglichen. Hoffe ich zumindest ❤️
      Im Märchen ist es auch immer die Liebe, die gewinnt…

  • Ursula

    Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Es fühlt sich so an als wäre von einem Tag auf den anderen die Welt nicht mehr so wir früher. Und auch wenn der Sommer wieder so „normal“ zu sein schien wussten wir doch, dass es wieder kommt.
    Da müssen wir jetzt irgendwie durch, alle zusammen. Ich wünsche euch viel Kraft und Geduld! Und bleibt gesund!

  • Ulli

    Hier sieht es ja leider nicht anders aus.
    Die Geschichte mit den Nerzfarmen ist ein Skandal. Tierhaltung ist eben such so ein Thema. ?
    Ich wünsche dir und deiner Familie Kraft und Zuversicht und kleine tägliche Freuden.
    Liebe Grüße
    Ulli

    • Meermond

      Liebe Ulli, als ich hier die ganze Abartigkeit von Massenviehzucht entdeckt hatte, wurde ich zum Vegetarier und stieg auf Hafermilch um. Vielleicht denken jetzt ein paar mehr Menschen daran, dass man so nicht weitermachen darf. Ich finde Antibiotika nämlich sehr praktisch!
      Ich gebe die guten Wünsche gerne zurück, denn genau das brauchen wir alle im Moment! Hier, dort und überall!
      Schönes Wochenende

  • Linsenfutter

    Schlimme Zeiten. Kaum ein Land wird verschont. Man mag nicht daran denken, wie es weitergeht und noch gibt es die vielen Uneinsichtigen, die die Lage immer mehr verschlimmern. (Jedenfalls hier)

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