Rubjerg Knude Fyr – ein Dauerpatient
Er kommt einfach nicht zur Ruhe, der alte Rubjerg Knude Fyr! Kaum ist er umgezogen, müssen erneut Rettungsmaßnahmen ergriffen werden. Seit der Versetzung am 23. Oktober 2019 wurden große Sandmengen um den Turm herum weggeweht. Kaum ein Jahr nach der spektakulären Rettungsaktion stand das Wahrzeichen Nordjütlands erneut auf unsicherem Boden. Das Podest, das sich in einer breiten Mulde gebildet hatte, war etwa einen Meter hoch und rutschig …
Was sich jetzt wie ein dramatischer Bericht der Boulevardpresse liest, ist leider traurige Wirklichkeit. Bei unserem ➡ nächtlichen Besuch am 15. Oktober 2020* wunderten wir uns über den kleinen Hügel, der sich vor dem Eingang gebildet hatte. Dabei war der Untergrund am Umzugstag definitiv eben gewesen und die Freude aller riesengroß!
Kampf gegen den Wind
War es vor einem Jahr das Wasser, das den Turm bedrohte, ist es nun der Wind. Es schien wohl niemand damit gerechnet zu haben, dass die Sandmassen sich so schnell bewegen würden. Doch bereits diese Woche war es notwendig geworden, den Standort des Leuchtturms durch Kiesaufschüttungen zu stabilisieren.
Ich zeige dir die Veränderung in Bildern:
Ich hoffe, dass der Turm noch lange erhalten bleibt. Es ist ein Traum, dort Fotos zu machen:
Hier findest du viele➡ Bilder und ➡ Informationen und Hintergründe zum Umzug des beliebten Leuchtturms. Wir waren von Anfang an dabei und durften sowohl hinter den Bauzaun klettern als auch unter den Turm fassen.
Da uns immer wieder Anfragen zum kürzlich erschienenen Buch erreichen, rate ich an dieser Stelle eindringlich, vor einem Kauf bitte folgende ➡ Rezension zu lesen!
Herzliche Grüße,
* Wir waren am 15. Oktober in der Nacht beim Leuchtturm und haben von dort aus live gestreamt. Im Video kannst du den Berg, auf dem der Leuchtturm stand, deutlich erkennen. Der Ton ist etwas gedämpft, da das Mikrofon im Dunkeln unbemerkt in den Daunenmantel rutschen konnte:➡ Livestreamvideo
Mehr Infos und ein hübsches Umzugsvideo findest du hier: Jyllands Posten
10 Comments
Harald Krabbe
Es ist schon erstaunlich was der Wind dort oben so anrichtet.
Nachdem wir uns die Vorbereitungen angesehen haben und den Umzug von zu Hause als Stream von TV 2 gesehen haben. war der nächste Besuch fällig.
Der war am 29.09.2020. Da stand der Turm wie auf einem kleinen Podest, ringsum hatte der Wind Mulden geformt.
Vor dem Eingang lag eine Betonplatte, ziemlich unqualifiziert habe mich gewunderrt; man musste schon ein bisschen klettern um ins Innere des Turmes zu gelangen.
Heute würde ich sagen die lag mal ordentlich, der Wind hat den Sand darunter weggeweht und sie ist in Schieflage geraten.
Glücklicherweise geht es bei Euch recht unbürokratisch in solchen Dingen zu und es wird umgehend Material eingebaut werden das nicht verweht wird.
Da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten.
Bei uns hätte man viele Genehmigungen und Prüfungen gebraucht, der Leuchtturm wäre wohl eher umgefallen……. Aber dann hätte ein Untersuchungsausschuss jahrelang nach der Ursache gesucht….
Liebe Grüsse nach Brönderslev von der Insel Poel
Meermond
Lieber Harald, ich muss dir leider sagen, dass die Dänen mitnichten unbürokratisch mit dem Rubjerg Knude Fyr umgehen und das auch gar nicht dürfen. Das gesamte Gebiet und die Düne selbst stehen unter Naturschutz. Die aktuelle Kiesaufschüttung greift aktiv in das dortige Erosionsgeschehen ein und bedarf daher einer Genehmigung. Bisher habe ich nichts dahingegend gelesen, ob die Kiesaufschüttung amtlich zugelassen wurde, aber auch nichts Gegenteiliges. Und das Küsten- und Naturschutzdirektorat ist ziemlich rabiat. So mancher musste die zum Schutz seines Eigentums aufgeschütteten Steine am Strand wieder entfernen, die illegal abgetragene Düne in Skagen (da wollte jemand freie Aussicht auf das Meer haben) muss wieder aufgeschüttet werden …
Dänen machen auch oft unverständliche, total hirnrissige Dinge. So kommt gerade im Moment die Erkenntnis, dass es keine gute Idee ist, Dutzende Lastwägen voller Nerzkadaver in eine 1m tiefe Rinne in unmittelbarer Nähe eines Wasserschutzgebietes zu werfen.
Liebe Grüße zurück
Waltraud
Man merkt wieder einmal wie die Natur ihre eigenen Wege geht. Es wäre schade um den Leuchtturm wenn er trotz all der Bemühungen fallen sollte, aber ich bin mir auch sicher das die Dänen alles versuchen werden das es nicht passiert. Danke noch mal für die schönen Fotos. Habt ALLE einen schönen ersten Advent.
Meermond
Natürlich setzen sie hier alles dran, den Turm zu erhalten. Inzwischen ist soviel Zeit, Geld und Arbeit investiert worden, dass sie nicht mehr anders handeln können …
Wir wünschen euch auch einen schönen Advent!
Claus Hübner
Ich gebe euch absolut recht! Auch ich hoffe dass der Turm noch sehr lange dort stehen bleibt und ich noch viele Fotos machen kann. Und ich hoffe mir den Traum von Nachtaufnahmen endlich mal erfüllen zu können. LG aus Hamburg
Meermond
Lieber Claus, ich wünsche dir, dass du dir diesen Wunsch erfüllen kannst!
Stella, oh, Stella
… und der Leuchtturm ist ja enorm geschrumpft … 😉 😀 witzige Aufnahme …
Meermond
Ja, ne 🙂
Stella, oh, Stella
Wunderschöne Sternenhimmelbilder! 🙂
Meermond
Ich geb das Kompliment umgehend weiter!