Meermond
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Rubjerg Knude Fyr

Wer im Land des Lichts urlaubt, der muss unbedingt den Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr besuchen, der vielleicht noch 10 bis 15 Jahre seinen Besuchern den Atem rauben kann, bevor er ins Meer stürzt.

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Als man ihn 1900 etwa 60 Meter über dem Meer bei Lønstrup erbaute, konnte man nicht erahnen, dass dieser Turm dereinst von einer gewaltigen Sanddüne überrollt werden würde. Der Versandungsprozess wurde tatsächlich von Menschen gefördert, als man zum Wind- und Sandflugschutz Büsche und Sträucher setzte. Als ich den Turm 2010 zum ersten Mal besuchte, befand er sich in einer Art Loch inmitten eines gewaltigen Sandberges, man konnte ihn nicht betreten, weil die verschlossene Tür zur Hälfte versandet war. Die Reste der Häuser des Leuchtturmwärters ragten noch aus dem Sand heraus und Touristen schrieben sich mit Backsteinen Grüße an die den Turm umrundenden Sandwände.

 

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Inzwischen hat sich die Düne zweigeteilt und aus der Mitte heraus ragt der Leuchtturm.

 

Seit diesem Frühjahr kann der Turm sogar wieder bestiegen werden. Strahlte der Leuchtturm im letzten Jahrhundert Licht auf das Meer hinaus, soll nun ein eingebautes Kaleidoskop im Inneren das Licht wieder zurück werfen. Wir staunten nicht schlecht, als der Turm im Dezember 2015 plötzlich so enthauptet im Sand stand:

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Zum Turm selbst muss man durch eine nordisch rauhe Landschaft wandern, die an italienische Macchie erinnert. Der Weg kann sowohl von Kinderwägen befahren werden, als auch von Rollstuhlfahrern. Durch abwechslungsreiche Trampelpfade durch das Sanddorngestrüpp können selbst unwillige Miniwanderer zum Gehen bewegt werden.

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Derzeit gibt es keine Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen oder Wasser zu bekommen! Man sollte das rechtzeitig einplanen und Proviant mitnehmen. Zwar finden am Parkplatz derzeit umfassende Baumaßnahmen statt, aber noch gibt es keine Toilette, keinen Kiosk und auch kein Kassierhäuschen. Bis (und ob) das dort errichtet wird, sollte man die Alternativen kennen: Öffentliche Toiletten gibt es in Lønstrup am Strandparkplatz oder in Nr. Lyngby direkt an der Durchfahrtsstraße. Ich empfehle letztere, denn diese punktet nicht nur wegen Sauberkeit, sondern auch wegen eines überwältigenden Steilküstenabganges inclusive abbrechenden Häusern, über welche demnächst ein gesonderter Beitrag erscheinen wird.

Die Sanddüne selbst ist ziemlich festgetrampelt, ist also auch für unsere beiden Kleinkinder problemlos besteigbar. Wir haben vor zwei Tagen eine Familie ein gehbehindertes Kind im Alter von 8 bis 10 Jahren in einem dreiräderigen Luftreifenbuggi zum Turm hinaufziehen sehen. Da auf der Düne selbst sehr oft starker Sandflug auf ca. 1 Meter über dem Boden herrscht, brauchen die Kinder unbedingt Sonnenbrillen oder müssen getragen werden.

Die Steilküste ist nicht gesichert und man muss selbst aufpassen, dass alle Beteiligten diesen Ausflug unbeschadet überstehen! 

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Der Aufstieg ist kleinkindgerecht und bietet atemberaubende Ein- und Ausblicke.

Das riesige Kaleidoskop kann von unten betreten und von oben herab eingesehen werden:

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Oben angekommen kann man bei gutem Wetter den Leuchtturm von Hirtshals sehen.

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Vi ses!

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16 Kommentare

  • Antworten
    10 Bilder – meine liebsten Ausflugsorte | Meermond
    31. Oktober 2017 at 20:40

    […] den Leuchtturm inmitten der großen Sanddüne bestaunen und noch kann man sogar hinaufklettern! Der Rubjerg Knude Fyr ist seit Frühjahr 2016 wieder begehbar und ermöglicht es den Besuchern, nicht nur ein […]

  • Antworten
    Der Fluch von Lønstrup Fyr (buahahahahaaa) – birgitdiestarkeblog
    21. August 2017 at 0:55

    […] den Turm hinauf. Die Aussicht war es wert. Frau Meermond hat da allerdings viel schönere Bilder. https://meermond.wordpress.com/2016/04/24/rubjerg-knude-fyr/ Ich stelle nur ein paar hier ein, die ich von oben vom Turm aus gemacht habe. Nur zur Information, […]

  • Antworten
    Hirtshals Leuchtturm: Toppen af Danmark | Meermond
    3. Mai 2017 at 22:17

    […] auf mehr? Wie wäre es mit einem ganz besonderen Leuchtturm oder einem Shoppingausflug der anderen Art?  Entdeckt das Land des Lichts und besucht den […]

  • Antworten
    Dänemark von oben | Meermond
    23. April 2017 at 11:38

    […] Es schwebte mir ein gif vor, das den Leuchtturm Rubjerg Knude und sein glitzerndes Kaleidoskop (*hier nachlesen*)  in ein besonderes Licht […]

  • Antworten
    Ostern: Auf Schatzsuche in Tolne | Meermond
    17. April 2017 at 0:06

    […] einer weiteren Unvergesslichkeit auf. Wer sich die Zeit nimmt, noch einmal zurückzulesen (hier *klicken* ), der wird vermutlich anmerken, dass ein derartiges Ostererlebnis wohl kaum zu toppen sein […]

  • Antworten
    senftopfherausgeber
    4. Mai 2016 at 12:31

    So etwas finde ich faszinierend.
    Ich interessiere mich auch sehr für alte, verfallene Gebäude (z.B. Backsteinindustriebauten, alte Sanatorien…), insbesondere wenn sich die Natur Stück für Stück ihre Anteile wieder zurückholt.

    • Antworten
      Meermond
      4. Mai 2016 at 20:01

      Ja, davon gibt es wahrlich faszinierende Bilder. Spiegel online zeigte im Winter eine recht beeindruckende Bilderserie. Vielleicht findet man die ja noch im Netz.

  • Antworten
    Stella, oh, Stella
    24. April 2016 at 22:48

    Herrliche Bilder! Dann müssen wir uns beeilen, den Turm zu besuchen. Wir waren mal in einer versandeten Kirche, auch da oben bei euch in der Nähe, St. Laurenzius (nicht so spektakuär wie der Turm). Vielleicht im Sommer, wenn wir mit dem Wohnwagen auf der Walze sind.

    • Antworten
      Meermond
      25. April 2016 at 21:21

      Wenn ihr hier in der Nähe seid, solltet ihr wirklich dahin fahren. Lohnt sich!

  • Antworten
    die kurskollegin
    24. April 2016 at 22:21

    Tolle Bilder! Hoffentlich – nein, bestimmt – kommen wir da nochmal hin, bevor der Leuchtturm abstürzt. Letztes Jahr sind wir nach einer Regennacht dort gewesen – das stellte sich in Sachen Sandflug als genialer Trick heraus ?
    Viele liebe Grüße in den hohen Norden!

    • Antworten
      Meermond
      25. April 2016 at 21:22

      Stimmt, das war sehr schlau!
      Ganz liebe Grüße in den Süden ✋