Rotfrau in der MU-KI-GRU
(veröffentlicht am Freitag, 20. Sep 2013)
Eigentlich sollte ich jetzt in unserem Schlafzimmer die unendlich vielen Wäschekörbe ausräumen/falten/bügeln. Naturemente das Interieur! Aber ich bin völlig erledigt!
Die Kleinen liegen seit halb 12 im „Koma“ und ich habe immer noch Augen so groß wie Untertassen.
Was ist los im roten Haus am Wald?
Wir waren in der Mutter-Kind-Gruppe.
Beim Preußenbayer war ich noch jung und unerfahren, wir waren alleine auf dem Spielplatz und haben ganz altmodisch andere Menschen kennen gelernt.
Heute geht man dazu in eine Mutter-Kind-Gruppe. Man will nämlich dazugehören, es ist modern und den Kleinen gefällt es sicherlich, andere Kinder zu erleben.
Die Kleinen liegen seit halb 12 im „Koma“ und ich habe immer noch Augen so groß wie Untertassen.
Was ist los im roten Haus am Wald?
Wir waren in der Mutter-Kind-Gruppe.
Beim Preußenbayer war ich noch jung und unerfahren, wir waren alleine auf dem Spielplatz und haben ganz altmodisch andere Menschen kennen gelernt.
Heute geht man dazu in eine Mutter-Kind-Gruppe. Man will nämlich dazugehören, es ist modern und den Kleinen gefällt es sicherlich, andere Kinder zu erleben.
Ich zieh mein grünes Kleid mit roten Strümpfen (der große schwarze Mann begrüßte mein Outfit mit einem Liedchen, welches erst kürzlich im Bundestag für Gelächter sorgte) an, packte eine Stunde lang Kinder, Babyfress, Windeln, Dies und Das und verließ das Haus in neugieriger Ungewissheit.
Dort angekommen musste ich etwas weiter weg auf einem schlammigen Parkplatz parken. Wenn ich schon den ganzen Tag angekotzt aussehe, hätte ich wenigstens gerne Glänzeschuhe!
Es regnete wie Wutz, meine Naturlocken sprangen hocherfreut mit dem Lied der Freiheit auf den Lippen aus den Haarklammern, mein Gesicht war inzwischen vor Anstrengung hochrot und ich bepackt wie ein Esel:
Dort angekommen musste ich etwas weiter weg auf einem schlammigen Parkplatz parken. Wenn ich schon den ganzen Tag angekotzt aussehe, hätte ich wenigstens gerne Glänzeschuhe!
Es regnete wie Wutz, meine Naturlocken sprangen hocherfreut mit dem Lied der Freiheit auf den Lippen aus den Haarklammern, mein Gesicht war inzwischen vor Anstrengung hochrot und ich bepackt wie ein Esel:
Rechts und links ein Kind im MaxiCosi, Rucksack, Tasche, Schlammschuhkotzkreuseloutfit, hochrote Schwitzbirne.
So betrat ich verspätet die Gruppe im ersten Stock ohne Aufzug.
Alles guckt uns lächelnd an.
Auf einmal springen die Mütter alle auf und fangen an zu singen.
Alles guckt uns lächelnd an.
Auf einmal springen die Mütter alle auf und fangen an zu singen.
DA fand ich´s ja noch nett.
Alle Kinder wurden musikalisch begrüßt und wir herzlich in die Truppe aufgenommen. Die Kinder fanden´s toll. Es reihten sich ein paar Liedchen aneinander („Sing halt mit!“ Ich: „Ich kenn die Lieder ja überhaupt nicht!“) und die Kleinen fingen an zu spielen.
„So, jetzt geh’n wir frühstücken!“
Ich: Ich glaub nicht, dass die jetzt –
Wutsch, war der Belgier schon in den Stühlchenraum entschwunden. Naja, dann schlepp ich halt die MaxiCosiDinger dahinter, damit die auch sitzen können… Alle packen Bananen und Salzstangerl und sowas aus und füttern die Kinder. Immer mehr von denen wird´s zu blöde und sie rennen wieder ins Spielzimmer.
„So, jetzt geh’n wir frühstücken!“
Ich: Ich glaub nicht, dass die jetzt –
Wutsch, war der Belgier schon in den Stühlchenraum entschwunden. Naja, dann schlepp ich halt die MaxiCosiDinger dahinter, damit die auch sitzen können… Alle packen Bananen und Salzstangerl und sowas aus und füttern die Kinder. Immer mehr von denen wird´s zu blöde und sie rennen wieder ins Spielzimmer.
Ich bin noch nicht fertig, aber nun trinken die Mütter Kaffee in einem weiteren Zimmer und das Stühlchenzimmer muss wieder geschlossen werden.
Aha.
Ich also wieder raus, halbe Banane selbst gefressen, Kinder vertröstet, ins Spielzimmer zu den anderen.
Bis ich damit fertig war, ging´s auf der anderen Seite mit Kaffee und Kuchen los. Ich durfte Tee haben. Fand ich saulieb.
Getrunken habe ich ihn nicht. Denn bis er trinkkühl war, musste ich den Belgier von den Steckdosen wegheben und den Wikinger aus einer Spielzeugkiste retten.
„Magst du deinen Tee noch? Wir räumen auf!“
Ich: Ja, ich trink ihn gleich, stell ihn doch wieder auf den Tisch.
Als ich in die Küche kam, war der Tisch blitzeblank.
Ich also wieder raus, halbe Banane selbst gefressen, Kinder vertröstet, ins Spielzimmer zu den anderen.
Bis ich damit fertig war, ging´s auf der anderen Seite mit Kaffee und Kuchen los. Ich durfte Tee haben. Fand ich saulieb.
Getrunken habe ich ihn nicht. Denn bis er trinkkühl war, musste ich den Belgier von den Steckdosen wegheben und den Wikinger aus einer Spielzeugkiste retten.
„Magst du deinen Tee noch? Wir räumen auf!“
Ich: Ja, ich trink ihn gleich, stell ihn doch wieder auf den Tisch.
Als ich in die Küche kam, war der Tisch blitzeblank.
Kein Tee, na gut.
Rüber ins Spielezimmer.
„So, jetzt basteln wir!“
Ich: Oh bitte nicht. Ich bin völlig überfordert und die Kleinen schreien auch schon die ganze Zeit. Ich bastle das nächste Mal, ja?
Nickende Zustimmung von den anderen genervten Müttern.
Also beschließt die Gruppe, 15 Minuten früher aufzuhören. Plötzlich landen alle Spielsachen in der Kiste und die Truppe springt wieder auf zu einem Lied. Ich saß am Boden und hatte zwei entsetzte Babys im Arm.
Ende. Aus.
Kind ins Maxidingsbums, wieder runter, ins Auto. 1,2 Sekunden später ohnmächtiges Schnarchen aus den hinteren Reihen. Rotfrau fährt einen Umweg nach Hause, damit sie sie im Tiefschlaf ins Bett tragen kann.
Und da liegen sie noch.
Ich bin immer noch etwas irritiert und meine Augen sind immer noch weit aufgerissen, aber zumindest ist es leise hier!
Die Spiele-Wohnung hat höhere Decken und hallt wie ein Hochgebirge. Dadrin ein trotzender Zweijähriger und einen Haufen Babys zwischen 6 und 14 Monaten. Die Mütter überplärren das Gebrülle der Kinder.
GACKER. SCHREI. SING.
Ich mach mir die Welt, wide wide wie sie mir gefällt…
Rüber ins Spielezimmer.
„So, jetzt basteln wir!“
Ich: Oh bitte nicht. Ich bin völlig überfordert und die Kleinen schreien auch schon die ganze Zeit. Ich bastle das nächste Mal, ja?
Nickende Zustimmung von den anderen genervten Müttern.
Also beschließt die Gruppe, 15 Minuten früher aufzuhören. Plötzlich landen alle Spielsachen in der Kiste und die Truppe springt wieder auf zu einem Lied. Ich saß am Boden und hatte zwei entsetzte Babys im Arm.
Ende. Aus.
Kind ins Maxidingsbums, wieder runter, ins Auto. 1,2 Sekunden später ohnmächtiges Schnarchen aus den hinteren Reihen. Rotfrau fährt einen Umweg nach Hause, damit sie sie im Tiefschlaf ins Bett tragen kann.
Und da liegen sie noch.
Ich bin immer noch etwas irritiert und meine Augen sind immer noch weit aufgerissen, aber zumindest ist es leise hier!
Die Spiele-Wohnung hat höhere Decken und hallt wie ein Hochgebirge. Dadrin ein trotzender Zweijähriger und einen Haufen Babys zwischen 6 und 14 Monaten. Die Mütter überplärren das Gebrülle der Kinder.
GACKER. SCHREI. SING.
Ich mach mir die Welt, wide wide wie sie mir gefällt…
28 Kommentare
Alexandra von doublyblessedblog
25. März 2017 at 23:01PS: Hast Du das Bild selbst gemalt? Mit Kohle?
Meermond
26. März 2017 at 8:19Ja, mit schwarzem Kinderbuntstift geschwind hingekritzelt 😉
Alexandra von doublyblessedblog
26. März 2017 at 9:39Ich übe gerade Menschen zu zeichnen für die Kinder – Langsam wirds besser, aber so schön werd ichs wohl nie hinkriegen ? Echt toll Deine Zeichnung!!!
Meermond
26. März 2017 at 10:42Setz dich nicht unter Druck mit Details. Mut zur flotten Skizze. Kinder brauchen keine Fotografie – Zeichnungen 🙂
Alexandra von doublyblessedblog
26. März 2017 at 15:03Das scheint mir auch so. Im Moment erkennen sie ohnehin in jedem angebissenen Toast ein Tier ?
Alexandra von doublyblessedblog
25. März 2017 at 23:00…und totmüde am Ende fixnudelfertig nach Hause und dann unendlich dankbar für den dadurch gewonnenen Schlaf – P A U S E ?
Meermond
26. März 2017 at 8:18Ja genau, darum bin ich da auch noch über ein Jahr jede Woche hin. Mir hat es nach dem ersten Schreck bald gefallen und ich habe wertvolle Freundinnen gefunden 🙂
Alexandra von doublyblessedblog
26. März 2017 at 15:02Mir ging es in der Krabbelgruppe genau so 🙂 Da kam ich sogar zum Reden, weil der ganze Raum gepolstert war und die Kinder wild tun konnten ohne das was passiert ?
Alexandra von doublyblessedblog
25. März 2017 at 22:58Von der Mu-Ki-Gru kenn ich das nicht, aber so hab ich mich lange gegühlt wenn ich mit unseren wilden 2 bei einer Freundin mit 3 Kindern war ? Kamen kaum dazu einen Satz zu Ende zu sprechen, Tee und Kaffe stand irgendwo und konnte nicht wieder aufgefunden werden, versabbert und angerotzt
Meermond
26. März 2017 at 8:20?
Myriade
25. März 2017 at 12:50Huch, ich bin schon vom Lesen ganz gestresst ……. *grusel* Könntest du das eventuell etwas überzeichnet haben 😉
Meermond
25. März 2017 at 13:45Ich habe schon ironisch formuliert, aber glaub mir, das war wahrlich extrem stressig! So arg übertrieben habe ich tatsächlich nicht! Hammer, sag ich dir und das in meinem fortgeschrittenen Mamaalter. Ich war damals nämlich fast 40, total übermüdet und komplett ahnungslos 🙂
etoilefilante22
25. März 2017 at 10:41manchmal bin ich direkt dankbar, dass ich meine kinder in der steinzeit (vielleicht war’s auch schon mittelalter) geboren habe 🙂 Allerdings gab’s da auch noch keine pampers…..
Meermond
25. März 2017 at 11:12Steinzeit?
Dann wurde ich auch in der Steinzeit geboren 😉
Liebe Grüße
etoilefilante22
25. März 2017 at 11:42*grins* mittelalter lasse ich vielleicht noch gelten, denn meine kinder sind deutlich älter als du! Die tochter wurde am donnerstag 50. Ich sag’s ja: steinzeit 😉
Meermond
25. März 2017 at 11:49Das sind ja nur lächerliche 7 Jahre, meine Liebe ?
etoilefilante22
25. März 2017 at 15:33tönt nach nicht viel aber die entwicklung in der zeit war rasant!
warum habe ich an dich gedacht, als ich dieses video gesehen habe?? http://www.tagesanzeiger.ch/video/?video_id=280748&channel_id=28&page=1
Meermond
25. März 2017 at 19:53Du meinst das mit den Zwillingen? Ja, genau so ist das. Seufz…
Inzwischen dürfen wir in der Nacht meistens schlafen. Hat was 😉
Sternchen
25. März 2017 at 10:38am allerschlimmsten fand ich immer das lächelnde Vergleichen…….was, das kann ihr Kind noch nicht??? 😉
Meermond
25. März 2017 at 11:15Die Müttermafia kann tatsächlich grauslig sein!
Aber als ich einmal beim Preußenbayer etwas harsch reagiert hatte, ist mir das nie mehr passiert. Meine harsche Ausstrahlung reichte bis zu den Zwillingen… oder mein Ruf? 😉
Sternchen
25. März 2017 at 11:16wer weiss *kicher*
Meermond
25. März 2017 at 11:16Hehe 🙂
Sonnige Grüße
Sternchen
25. März 2017 at 11:17auch von hier an Dich !
Sternchen
25. März 2017 at 11:18von mir und hier an Dich oder so ;-)))
Meermond
25. März 2017 at 11:19Egal, Hauptsache sonnig 🙂
Sternchen
25. März 2017 at 11:19stimmt !!!
Stella, oh, Stella
25. März 2017 at 8:24… und dann keinen Tee … 🙁
Meermond
25. März 2017 at 9:10Ja, das war enttäuschend 😉