Familienchaos

Schnappende Zwillinge – Hilfe, meine Kleinkinder beißen!

Schnappzwillinge - Kopie

Ach, momentan ist es nicht so einfach mit den lieben Kleinen.
Mehrmals am Tag verwandeln sich meine herzallergoldigsten Kleinbuben in schnappende Schnappmonster. Sie beißen sich gegenseitig bis auf´s Blut. Ihre kleinen Ärmchen und Ohren (ja, die beißen sich auch in die Ohren!) sind mit Blutergüssen übersäht. Kein Finger, kein Zeh, keine Wange, in die noch nicht gebissen wurde! Schnappofanten!
Bedauerlicherweise hat der kleine Wikinger damit angefangen, sein Beißtalent auch in der Vuggestue zu präsentieren. Wenn er ein Spielzeug haben will, dann beißt er. Und wie!

Gemeinsam mit den Erzieherinnen wenden wir nun folgende Strategie an, um ihnen beiden das Beißen abzugewöhnen:
– Ausschimpfen bringt nichts, weil das Kind oftmals noch keine andere Verhaltensweise kennt, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Meistens geht es um ein Spielzeug, das ein anderes Kind gerade hat und das er/sie unbedingt haben möchte. Das Kind braucht einen Weg, den ihm die Erwachsenen mit souveräner Ruhe zeigen müssen.

– Kleinkinder entdecken ihren Willen und den möchten sie nun auch durchsetzen.

– Verbalisation: Den Kindern fehlt es häufig an der sprachlichen Möglichkeit. Die Erwachsenen sollten dem/der Kleinen dabei helfen, Worte zu finden. Hier einige Beispiele für ein Gespräch:

„Du wolltest das Spielzeug haben, mit dem X gerade spielt. Du darfst es auch haben, wenn X damit fertig ist. Jetzt musst du warten.“

„Menschen beißt man nicht. Wir beißen in einen Apfel oder in ein Brot, aber andere Menschen beißen wir nicht.“

„Mit dem Mund reden wir und wenn du von einem anderen Kind was haben möchtest, dann musst du es ihm sagen!“

„Du hast X gebissen und das tut ihm/ihr sehr weh. X weint und nun müssen wir ihn/sie trösten. Hilfst du mir?“

– Kleinkinder müssen Empathie erst lernen und am besten lernen sie das durch Nachmachen. Ein Mithelfen beim Trösten ist ein guter Ansatz.

– Des weiteren wird dem beißenden Kind auch vermittelt, dass man ihm positive Aufmerksamkeit schenkt. Es muss nicht beißen, um Beachtung zu finden. Nicht nur Fehlverhalten soll bemerkt werden! Echter Blickkontakt oder ab und zu ein bestätigendes/ermunterndes „Ja, du hüpfst gerade richtig gut!“  oder ein „Nun sitzt X auf dem Stuhl, du kannst dir den anderen hier nehmen, der ist frei.“

– Dem Kind aufmerksam folgen und entdecken, wofür es sich besonders interessiert. Vielleicht lässt sich der nächste Konfliktfall dadurch lösen, dass man seine/ihre Aufmerksamkeit auf etwas lenkt, wofür er/sie sich gerne begeistert.

– Drinnen beißen Kleinkinder i.d.R. mehr als draußen. Also raus mit den Schnappmonstern.

– Der Erwachsene sollte dem Schnappmonster auf Augenhöhe begegnen. Also runter auf die Knie, wenn ihr mit euren kleinen Schnappkindern sprechen wollt, liebe Mamas und Papas 🙂

(Dieser Beitrag basiert auf einer freien Übersetzung des Fachartikels „Børn, der bider“, den man mir als Kopie ausgehändigt hat. Verfasser und Quelle sind leider nicht ersichtlich.)

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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