Schweden

Smögen – eine Perle an Schwedens Westküste

Blaues Wasser, Schären, schaukelnde Boote, farbenfrohe Holzhäuser und der längste Holzpier Schwedens – Smögen in der westschwedischen Provinz Västra Götalands län gehört zu den touristischen Highlights des Landes. Auf dem einen Kilometer langen Holzsteg laden Cafés, Restaurants und zahlreiche Shops zum Flanieren ein. Der Flair des ehemaligen Fischerorts in der historischen Provinz Bohuslän lockt jedes Jahr unzählige Besucher an.

Das charmante Smögen liegt auf der gleichnamigen Insel im Skagerrak und ist durch die Smögenbron mit dem Festland und der Stadt Kungshamn verbunden. Es ist bis heute einer der Hauptumschlagsplätze der schwedischen Fischindustrie. Smögens Restaurants erfreuen ihre Gäste mit besonders frischem Fisch und Schalentieren. Eine Delikatesse sind die sogenannten Smögenräkor, die vor Ort gefangenen Atlantikkrabben. Schweden bezeichnen Smögen als Hauptstadt der Schalentiere.

Smögen ist bis heute einer der Hauptumschlagsplätze der Fischindustrie in Schweden.

Bummel auf der Smögenbryggan

Das kleine Smögen zählt lediglich etwa 1300 Einwohner, dafür umso mehr Besucher. Zu verlockend ist ein Bummel auf dem wohl bekanntesten Pier Schwedens. Am Yachthafen, in dem Hunderte von Segel- und Motorbooten liegen, befindet sich die einzigartige Promenade Smögenbryggan, die an mächtigen Granitfelsen entlangführt. An dem langen Holzsteg befindet sich ein bunter Mix aus farbenfrohen Fischerhäuschen, Restaurants, Cafés, Boutiquen und Souvenirläden. Die farbenfrohen Stelzenbauten sind eng in- und aufeinander gebaut.

Auf der Smögenbryggan zu flanieren spielt in Smögen eine ähnlich bedeutende Rolle wie im alten Hafen von Saint-Tropez. Kein Wunder, dass Smögen auch Saint-Tropez des Nordens genannt wird.

Das bekannteste Fotomotiv Smögens befindet sich am Ende des Holzstegs:

Die bunten Bootshäuser liegen am Ende des Piers.

Was tun in Smögen?

Bereits der Weg nach Smögen ist eine Sehenswürdigkeit. Um auf die Insel zu gelangen, muss man die große Betonbrücke Smögenbron überqueren. Es lohnt sich, auf einem der beiden Parkplätze anzuhalten und die Aussicht zu genießen. Zum Ort Smögen gehören nämlich auch die Inseln Hasselön und Kleven. Wer etwas mehr Zeit hat, kann auf einer Holztreppe hinabsteigen und entlang der Schärenküste spazieren.

Kungshamn (li.) ist durch die Smögenbron mit Smögen (re.) verbunden. Im Hintergrund sieht man die Insel Hållö mit Leuchtturm.
Ein Blick von der Smögenbron lohnt sich.

Hållö

Die Smögenbryggan am Yachthafen bietet nicht nur zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten an, sondern auch Touren zur Insel Hållö. Die kleine Felseninsel ist von der Smögenbryggan aus zu erkennen und bietet Badeplätze im kristallklaren Wasser. Taucher und Schnorchler kommen hier auf ihre Kosten. Auf Kleven kann man Tauchertouren buchen. Auf Hållö hat man einen fotogenen Blick auf Smögen. Auf der rauhen Insel gibt es reichlich viel Stille, einen Leuchtturm und ein kleines Café.

Fernab des Partyrummels

Der Pier verwandelt sich nach dem 13. Mai in eine Partymeile. Teilweise ist es rappelvoll auf der Smögenbryggan. Ein Spaziergang durch die Straßen des Ortes ermöglicht hingegen stillere Ein- und Ausblicke. Smögen ist ein bunter Ort, in dem sich liebevoll gestaltete Wohnhäuser, teilweise sogar aus dem 18. Jahrhundert, befinden. Aus Respekt vor den Einwohnern, die ihre Gäste sichtbar erfreut in ihrer Stadt willkommen heißen, gibt es hier kein Foto von prächtigen Schwedenhäusern.

Beim Schlendern durch die Straßen gelangt man unter anderem zum Lotsenturm und einer herrlichen Bank mit prächtiger Aussicht über der Smögenbryggan.

Der Lotsenturm steht mitten in einer Wohnsiedlung auf den Granitfelsen über der Smögenbryggan.
Blick in die Schären und den Smyghålet

Häfen und Bootsplätze

Am Ende der Smögenbro befindet sich der südliche Teil von Smögens altem Hafen. In den dortigen Fischhallen finden die großen Auktionen statt. In Smögens Naturhafen liegen viele Fischerboote und Geschäfte, in denen frischer Fisch und Schalentiere erworben werden kann. Ein Bummel lohnt sich und man kommt schließlich an Smögens Hauptattraktion, der Smögenbryggan, an.

Stelzenhäuser im alten Hafen

Smögen freut sich auf seine Gäste

Obwohl Smögen eines der meistbesuchten Ziele im Bohuslän ist, fühlt man sich durchweg willkommen. Wer mag, kann mit dem Wassertaxi von Kungshamn nach Smögen fahren. Smögen ist darauf vorbereitet, seinen Gästen besten Schwedensommer anzubieten. Das merkt man auch an den gut ausgeschilderten Parkplätzen, öffentlichen Toiletten und vielen Sitzbänken, auf denen man die Szenerie in Ruhe in sich aufnehmen kann.

Die Stadt ist auch außerhalb der Hauptsaison sehenswert.

Willkommen

Alltid värt ett besök!

Immer einen Besuch wert!

Letztes Jahr stellte Visit Smögen eine Filmreihe online, die einen umfassenden Eindruck davon geben, was die Besucher der Stadt erwartet. Selbst wenn man die schwedischen Erklärungen nicht versteht, die Filmaufnahmen sind ein Genuss. Hier ein Überblick:

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Friluftsled Hästen

Am Ende der Smögenbryggan angekommen, kann man zur Brücke hochsteigen, die über den Smyghålet zum Badeplatz Vallevik führt. Dort lädt ein Naturfelsenbad mit Turm zum Sprung ins kühle Nass ein. Für Kinder gibt es ein kleines, vom Meer abgetrenntes Sandstrandbad. Am Felsen schlängelt sich ein breiter Holzsteg mit Sitzgelegenheiten entlang. Der traumschöne Ausblick auf die Schären will schließlich ausgiebig genossen werden! Wer es aber liebt, buchstäblich über Stock und Stein zu gehen, der sollte unbedingt weitergehen. Friluftsled Hästen ist eine außergewöhnliche Wanderroute auf den Felsen im Meer. Stellenweise sind die Wege anspruchsvoll und schmal, daher sind Schuhe mit gutem Profil empfehlenswert. Für Menschen mit Gehbehinderung oder Kinderwägen ist diese Wanderung leider ungeeignet.

Obwohl die Legende auf der Wanderkarte keinen Hinweis auf die Bedeutung der schwarz-weißen Pfosten in der Heide gibt, sind sie wohl Signale dafür, nicht weiter hinaus zu gehen. Zum einen fallen die Felsen teilweise steil ins Meer hinab, zum anderen liegt jenseits davon oftmals eine geschlossene Vegetationsdecke. Auch in Deutschland gehört die Heidelandschaft zur geschützten Vegetation und sie zu betreten ist nicht erlaubt. Die Smögener hoffen vermutlich in typisch schwedischer Zurückhaltung auf Rücksichtnahme der Besucher.

Der Wanderweg Hästen ist stellenweise anspruchsvoll und führt auch auf ungesicherte Felsen hinaus.
Der Weg führt durch und auf Felsen hinauf.
Blick auf Smögen und den Badeplatz Vallevik

Smögen muss man einfach mögen!

Es verwundert nicht, dass Smögen einer der meistbesuchten Orte im Bohuslän ist. Überall trifft man auf freundlich lächelnde Menschen und atemberaubende Natur. Der bunte Ort schmiegt sich in eine liebliche Schärenküste, bietet hochwertige Gastronomie und touristische Ausstattung. Smögen muss man einfach mögen!

Schon bald beginnt die Saison und dann heißt Smögen seine Gäste im Schwedensommer willkommen.

Ruhe vor dem Schwedensommer – Blick auf die Smögenbryggan

Gute Reise wünscht

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

8 Comments

  • Fred Lang

    Ein toller Bericht mit eindrucksvollen Fotos. Vielen Dan dafür!
    Mitte der 1960er-Jahre war ich zum ersten Mal auf Smögen. Das kleine Fischerdorf war damals noch ziemlich unbekannt – zumindest bei deutschen Touristen – und ich habe bei einem der dortigen Fischer gewohnt. Ich hatte ein kleines Segelboot (Optimist) mitgenommen, mit dem ich jeden Tag die nahegelegenen inneren Schären erkundete. Die weiter draußen gelegenen Schären mit dem kleinen Boot anzusteuern, getraute ich mich allerdings nicht. Es war eine schöne Zeit und nur ungern habe ich den idyllischen Ort wieder verlassen.
    Ungefähr 10 Jahre später war ich mit meiner Frau wieder dort. Es herrschte Hochsaison und der kleine Ort wimmelte vor Touristen. Erstaunlicherweise empfand ich dies aber keineswegs als störend. Vielleicht lag es an ihrem ausgesprochen ruhigen Verhalten untereinander und gegenüber den freundlichen Dorfbewohnern.

    • Meermond

      Ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch an der Art der Menschen dort gelegen hat. Ich empfand sie auch als unglaublich freundlich. Als würden sie jeden einzelnen Touristen persönlich begrüßen wollen. Ein sehr schöner Ort.
      Tatsächlich bin ich aber froh, dass ich ihn auch vor der Saison genießen durfte. So hatte ich ihn „fast für mich allein“.

  • Stella, oh, Stella

    So schöne Fotos, liebe Marion! Das ist ja wirklich ein aussergewöhnlicher Ort. Am liebsten will man gleich dorthin und u. a. auf dem Felsenweg gehen. Wie schön, dass ihr dort „auf dem Weg“ nach Hause einen Schlenker machen konntet! 🙂 <3

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