Nordjütland,  Reisen in Dänemark

Urlaub in Nordjütland – Tipps vom Insider

Wer gerne nach Norwegen reist, der kennt Hirtshals und Frederikshavn. Während Frederikshavn eine schmucke Stadt an der Ostsee ist, hat sich Hirtshals den Charakter eines Fischerdorfes erhalten können. Die zauberhafte, kleine Stadt an der Nordsee wirkt putzig-gemütlich und wartet doch mit sämtlichen Highlights auf, die man als Skandinavienurlauber kennt und schätzt. Wir haben uns 2009 in Hirtshals verliebt und nun wohnen wir keine 50 km davon weg.

Wenn wir einen Familienauflug machen, so sitzen gewöhnlich nur der wundervolle große schwarze Mann, die Zwillinge und Rotfrau im Auto. Es sei denn, wir fahren nach Hirtshals – da kommt sogar unser fast 15jähriger Preußenbayer mit.

Wir beginnen unseren Tag meist am Tornbystrand. Die Sandfläche dort ist weniger breit als beim von uns am häufigsten besuchten Saltumstrand, aber uns gefällt die Gegend dort so gut: Man sieht den Leuchtturm von Hirtshals, die ein- und ausfahrenden Fähren (Norwegen, Faröer, Island) und wenn man nach Süden blickt, erkennt man Rubjerg Knude. Man kann dort herrlich Muscheln und Steine sammeln, in den breiten Dünenlandschaften wandern und sich eine steife Brise um die Nases wehen lassen.

Am allermeisten freuten wir uns dieses Mal auf das dortige Ishus. Geschützt von dicken Rosenbüschen kann man herrlichstes Softeis mit Guf (ein rosarotes Zucker-Eiweiß-Etwas, das an die Füllung von Schaumküssen erinnert und auf das Eis geschmiert wird) genießen.

Wir erinnern uns gerne an die frischgebackenen Eiswaffeln. Erinnern…

Ishus - KopieDas Ishus wurde bis vor 2 Jahren von einem reizenden Ehepaar geführt, welches stets freundlich lächelnd am Waffeleisen stand und uns im Sommer 2012 (Bild) damit überraschte, dass sie tatsächlich schon 75 seien und nun verkaufen wollten.

Es war also unser erster Besuch im Ishus (es war bis Anfang Mai einfach noch in Winterpause) seit damals und wir freuten uns sehr darauf. Hotdog, Eis, Kaffee und schöne Erinnerungen.

Ich denke aber, dass das einer unser letzten Besuche dort war. Es sieht noch genauso gemütlich aus wie immer. Doch die beiden Damen, die das Geschäft übernommen haben, haben ordentlich an der Preisschraube gedreht. Es ist unverschämt, für einen ordinären Franskdog – ein längliches Baguettebrötchen mit Loch, in dem man Ketchup und einen Pølser (Wurst) reinstopft – 29 Kronen zu verlangen! Franskdogs gibt es in jedem größeren Supermarkt an der Brottheke für weit unter 20 Kronen. In der Imbissbude in unserer Nähe kostet das lieblose Semmelteil 10 Kronen.

Tipp: Kaufen Sie kein kleines (lille) Softeis in der Waffel, sondern lieber eine kleine Portion im Becher. Die hier für die kleinen Portionen üblichen Waffeln sind viel zu winzig und haben eine viel zu kleine Öffnung, um das schwere Eis zu halten. Unsere  Kinder beförderten den wackeligen Sahneberg schon mehrmals umgehend auf den Boden. Im Becher war bislang nicht nur eine größere Menge drin, die Kinder teilten sich einen und konnten ihr Eis auch tatsächlich (mit dem Löffel) essen.

Für vier Softeis, zwei Franskdogs und zwei Hotdogs (mir war der Hunger vergangen) bezahlten wir mehr als 230 Kronen! Das ist eine ziemliche Menge Geld, auch wenn die Hotdogs durch das Blaukraut offenbar eine geschmackliche Sensation waren.

Tipp: Bestellen Sie Hotdogs „med det hele“ und vergessen Sie die bekannten IggggEa-Dinger. Auf den richtig guten Hotdogs finden Sie neben den bekannten Zutaten entweder noch frische oder glasig geschwitzte Zwiebeln oder auch mal Blaukraut! Schmeckt irre gut, wie die Männer erfreut feststellten!

Nach dem Strand stand noch ein Besuch des Hafens in Hirtshals auf dem Programm. Viele kleine und große Schiffe anschauen, den Leuchtturm bewundern und zum Schluss runter zum Fährhafen. Denn dort befindet sich nämlich ein kleiner Geheimtipp: das Spisehus direkt am Wasser!

Man kann dort wirklich richtig gut und günstig essen und gleichzeitig den Fähren zuwinken: Spiesehus1 - Kopie Spisehus - Kopie

Obwohl das kleine Gebäude von außen eher unspektakulär wirkt und die Einrichtung eher zweckmäßig ist, kann man dort den angeblich besten Bøfburger in brauner Soße Nordjütlands essen. Ich finde ihn übrigens auch sehr gut!

Die Speisekarte ist so, wie man sie in einer Imbissbude erwartet, reicht aber vom Fisch bis zum Hühnchen! Es gibt Salatteller mit und ohne Krabben, verschiedene Burger und Pølseteller. Alle Gerichte werden sehr frisch, wirklich köstlich und reichlich auf den Teller geladen. Ketchup, Senf, Dressing und so weiter sind in freier Menge erhältlich. Die Kinder hatten ordentlich was zu staunen und wir konnten in Ruhe essen.

Wir hatten drei Portionen Fischfilet mit Pommes, drei halbe Liter Softgetränke und zwei Kaffee für 330 Kronen. Übriges Essen wird gerne zum Mitnehmen verpackt.

Tipp: Nach dem Besuch im Imbisshaus unbedingt nach Nebenan huschen. Dort gibt es im Gaardboe´s Fiskehandel den  fangfrischsten Frischfisch zu kaufen. Öffnungszeiten unter www.gaardboesfisk.dk.

Kauf das. Genieß das! Guten Appetit.

Teilen:

Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

6 Comments

Kommentar verfassen