Wetteraussichten: Regen und Rekordwinter

Der Winter 2019/2020 wird wohl der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1873 werden. Der dänische Wetterdienst ist sich mit jener Aussage recht sicher, denn eine drastische Änderung der derzeitigen Wetterlage ist nicht in Sicht. Diese Saison verdient den Namen Winter eigentlich gar nicht, sondern sollte eher längster Herbst des Jahrhunderts genannt werden. Einem kühlen und verregneten Sommer 2019 folgte ein Herbst, wie ich ihn hier noch nie beobachten konnte. Ab September hing eine mächtige Wolkendecke über Nordjütland, die seitdem auch nur an vereinzelten Tagen aufriss. Es war so dunkel. Es war so deprimierend. Es war viel zu nass. Und genau so ist es noch immer. Januar der Superlative Der vergangene Januar schrieb Geschichte und führt nun die Liste der Ausnahmemonate an: Mit 1,6℃ über der Durchschnittstemperatur und 10 mm über dem zu erwartenden Niederschlag gilt er als der wärmste und nasseste Januar seit 1873. Die klein erscheinende Abweichung der Wassermenge ist nur auf den ersten Blick lächerlich. Schließlich hatte der vorangegangene Herbst den bisherigen Niederschlagsrekord aus dem Jahr 1961 geschlagen. Die Böden sind längst gesättigt und jeder noch so kleine Regenfall vergrößert die vielen Seen, die sich auf den Feldern gebildet haben. In allen Senken und Mulden steht das Wasser. Viele der schmalen Landstraßen sind an den Rändern überschwemmt. Es ist gefährlich geworden, sie bei Regen zu befahren und wir weichen dann lieber auf größere Straßen aus. Die wenigen Sonnenstunden reichen nicht aus, um das Wasser verdunsten zu lassen. Wir gieren inzwischen nach jedem sonnigen Moment, um endlich wieder nach draußen gehen zu können. Denn wir keine Lust mehr auf „es gibt kein schlechtes Wetter“. „Was soll ich denn mitnehmen?“ Ich werde oft angeschrieben, wie denn das Wetter gerade sei und was man für die Reise einpacken solle. Die Antwort für die kommenden Wochen ist ganz klar: am besten mehrere Paare wasserfeste Schuhe und reichlich Regenkleidung. Man kann nämlich nirgends mehr trockenen Fußes gehen. Nicht einmal in den Städtchen! Und eine Wetteränderung ist auch nicht zu erwarten. Es bleibt kühl und nass. Den Regenschirm würde ich lieber zu Hause lassen, denn es ist auch hartnäckig stürmisch. Gerade in diesen Minuten donnert übrigens ein Gewitter über uns … Das Klima wird extrem Dänemark muss mit einer Zunahme von Sturmfluten und Starkregen rechnen (vgl. DMI). Das Land wird häufiger überschwemmt werden. Da gibt es nichts zu beschönigen, so ist es einfach. Die Küstenabbrüche in diesem Winter waren enorm und viel Sand ist komplett verschwunden. Der Strand von Løkken senkt sich ab und die ehemals sanft bewachsenen Sanddünen verwandeln sich zunehmend in eine Steilküste. Der Klimawandel ist längst kein Wandel mehr. Es ist eine Klimakatastrophe, die gerade erst ihren Anfang genommen hat. Und so sieht das aus: Eure Nachtrag: Aktuelle Bilder aus Aalborg und Umgebung zeigt dir meine Freundin Birgit ?hier. Möchtest du den Winter vom letzten Jahr sehen? oder auch hier: