Nordjütland,  Reisen in Dänemark

Mosbjerg: eine Zeitreise in Dänemark!

(Aktualisiert)

In der Kommune Hjørring ist es möglich, während eines einzigen Ausflugs eine Zeitreise der besonderen Art zu machen: in die Anfänge des 20. Jahrhunderts, in die Eisen- und die Bronzezeit.

Eigentlich planten wir letzten Sommer lediglich einen Freundschaftsbesuch, doch es wurde einer der aufregendsten Tage seit Langem!

Schon bald nach unserem Umzug nach Nordjütland wurden wir von einem bekannten Ehepaar dazu ermuntert, den „Tag der Ernte“ im Landschafts- und Landwirtschaftsmuseum Mosbjerg (*klick* ) zu besuchen:

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Das Museum

Noch neu und ziemlich orientierungslos im Lande kamen wir der Aufforderung nach und erlebten einen informativen und unterhaltsamen Nachmittag im rappelvollen Museum. Auf der Webseite des Museums wird zu folgendem Film verlinkt, der einen recht feinen Eindruck davon gibt, was wir damals erlebt hatten:

Das Museum wird heute überdies als Schullandheim genutzt, um Schülern Einblicke in Natur, Landwirtschaft und Geschichte zu ermöglichen.

Gelebte Geschichte

Inzwischen sind wir mit dem Ehepaar deutlich bekannter und so freuten wir uns sehr darauf, sie während ihrer „Wohnwoche“ dort zu besuchen.

17
Hier wird mit Holz gekocht!

Während der dänischen Sommerferien (Woche 26 – 32) wird der historische Bauernhof „Højen“ nämlich von „Kleinbauernfamilien“ bewohnt und bewirtschaftet! Und ich meine, wirklich bewohnt. Sie kommen also nicht nur zu den Öffnungszeiten zu Besuch, sondern bleiben dort komplett.

Und zwar genau so, wie es Anfang des 20. Jahrhunderts gewesen ist: in traditioneller Bekleidung, mit originalen Gegenständen und Gerätschaften.

Und ohne Strom.

Bei diesen Kleinbauerfamilien handelt es sich um Freiwillige aus allen Berufszweigen, die Museumsbesuchern einen Einblick in das Leben in vergangener Zeit ermöglichen.

Sie beantworten während der Öffnungszeiten Fragen, veranschaulichen, erklären und servieren schon mal die eine oder andere Köstlichkeit.

Vielen Dank an dieser Stelle <3!

Echte Handarbeit in originaler Umgebung
In der Küche im original erhalten Bauernhaus ist es duster.
Mitmachen erlaubt
Die alten Geräte und Maschinen funktionieren noch.

Landschaft und Umgebung

Die Gebäude des Museums liegen inmitten einer eiszeitlich überformten Hügellandschaft. Markierte und sorgfältig gemähte Wege führen vorbei an Hügelgräbern, Langdolmen und Steingräbern.

Es lohnt sich wirklich, eine Wanderung einzuplanen, denn sie führt nicht nur durch eine zauberhafte Umgebung, sondern durch die Menschheits- und Erdgeschichte. Kartenmaterial liegt vor Ort aus oder kann auf der Webseite des Museums angesehen werden.

Steht man auf dem Grabhügel neben der sogenannten Røllerbuche (Nr. 9 in der Karte), kann man den ursprünglichen Küstenverlauf anhand des abfallenden Geländes sehen:

Grabhügel bei der Røllerbuche
Die heutige Küstenlinie ist weit zurück gewichen.

Die Menschen, die uns ihre Gräber hinterlassen haben, lebten einst in einem Küstendorf!

Der Unterschied ist enorm.

Um Schiffe zu bauen, holzten sie die Buchen ab. und aus den Baumstümpfen wuchsen neue Buchen. Die dann entstandenen Røller erinnern fast an einen überdimensionalen Blumenstrauß.

Erkundung der Bronze- und Eisenzeit

Der Weg durch das Gelände ist einfach und es machte uns große Freude, die bronzezeitlichen Hohlwege zu durchlaufen, Grabhügel und Steindenkmäler zu entdecken und eine herrliche Aussicht zu genießen.

Heute werden die Wiesen bei den Grabhügeln als Weidefläche für Pferde und Schafe genutzt.
Einladend! Nicht wahr?

Auf geschichtsträchtigen Wegen.

Historisches Abendessen

Wieder im Hof angekommen wurden wir mit frisch gebackenen Semmeln und selbstgemachtem Kümmelkäse empfangen. Und nach selbst gemahlenem Kaffee begannen wir mit den Vorbereitungen zum Abendessen. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie viel Arbeit und Zeit aufgewendet werden musste, um Brot, Butter oder gar ein warmes Essen zu bekommen!

Ich fand es spannend, in einer alten Küche zu stehen. Man schätzt, wofür man sich so plagen musste, alles wird aufgehoben bzw. wieder verwertet. Eben weil es Mühe gemacht hat und somit wertvoll ist!

Und geschmeckt hat es herrlich!

Selbst gebackenes Brot und selbst hergestellter Käse
Kaffee aus der Mühle. Genau wie damals.
Fleißige Küchenhelfer

Jawohl, wir durften tatsächlich im geschlossenen Museum zu Abend essen! Im Jahre 1914 – was für ein großartiges Erlebnis!

Was für ein grandioser Tag!

Spaß und Spiel für alle.

Informationen zum Museum:

Landskabs- og Landbrugsmuseet, Jerupvej 613, Mosbjerg 9870 Sindal

Öffnungszeiten: täglich 10 – 17 Uhr

Das Museum ist während der dänischen Sommerferien bewohnt: Woche 26 – 32

Eintrittspreise: Erwachsene kr. 40,00 in den Ferien (26 – 32 und 42), sonst gratis. Kinder gratis.

God fornøjelse,

Teilen:

Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

27 Comments

Kommentar verfassenAntwort abbrechen

Die mobile Version verlassen