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Ich bin dann weg

(veröffentlicht am Freitag, den 12. September 2014)

Wenn ich ein „mal“ eingefügt hätte, gäbe es ein Problem mit dem Copyright, aber nun stellen Sie sich das „mal“ im obigen Titel vor. Schön, nicht?
Überraschenderweise kamen die Möbelpacker aus Oldenburg etwas früher an als vorerst geplant:
Nämlich heute früh um schlag acht.
Sacklzement, das ging aber fix. Ein Tag eher und wir sind doch noch gar nicht…
Egal.
Viele Hände machen dem Irrsinn schnell ein Ende.
Im Moment sitzt eine reichlich verdatterte Rotfrau im leeren Keller und schreibt sich das Herz leicht. Normalerweise beflügle ich meine Seele durch das Drücken anderer Tasten, aber mein Klavier ist schon im Lastwagen und „schläft still“ für mehrere Monate. Keine Ausflüge ins Streichelland der Musik.
Ergo bleiben nur die anderen Tasten.

Das Zimmer ist leer und kalt und ich bin fast froh, dass Buntschwägerin ihre rote Fleecejacke hier vergessen hat. Meine Kleidung ist bis auf die Reisetasche schon weg….
Ich kuschle mich in sie, weine ein bisschen und tippe mir das schwere Gefühl von der Seele, Musik im Kopf.
40 Jahre habe ich in der wohl schönsten Stadt der Welt gelebt.

Viele wundervolle Menschen darf ich zu „meinen Lieben“ zählen. Wieviele es wirklich sind, wurde mir die letzten Tage erst so richtig bewusst, als mir die Zeit ausging, sie alle noch mal in den Arm zu nehmen. Meinen lieben lieben Nasus konnte ich nur noch anrufen und ihm ins Ohr weinen, seine rabiate Ruppigkeit rückte mir wieder den Kopf zurecht.
Es ist richtig, was wir uns vorgenommen haben.
Es wird wundervoll und alles gut.
Wir sind nicht aus der Welt. Wir wohnen nur ein bisschen weit im Norden!
Leb gut weiter, meine liebe Heimatstadt ***!
Ich verbeuge mich vor dir für 40 wundervolle Jahre voller Leben, Freude, Freunde, Familie, Liebe, Schmerz, Trauer, Hektik, Probleme, Glück.

Hier habe ich das größte Glück der Erde gefunden.

Hier bin ich glücklich gewesen und werde es immer sein. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen.

Abschiedsbild - Kopie

Aber erst mal bin ich weg.
Leb wohl, ***. Ich liebe dich.

Immer.
Ålborg, wir kommen!

(Offline für mindestens vier Tage)

PS: Ich winke Ihnen zu, Frau Cassandra, wenn ich an Bremen vorbeifahre. Gut, ist zwar etwas weit davon entfernt, die A7, aber nu wollen wir mal nicht so kleinlich sein, nicht wahr?

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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