Vor ungefähr einem Jahr, genauer gesagt am 23. Februar 2016, strandete in Blokhus in der nordjütländischen Jammerbucht ein Finnwal. Das Tier war etwas länger als 17 Meter und mit seinen 24 Tonnen eher leichtgewichtig.

von einer der Schautafeln vor Ort abfotografiert
Nur etwa eine Stunde lang konnte der Wal als kompletter „Fisch“ fotografiert werden, denn dann wurde er zerteilt und Material für Laboruntersuchungen entnommen. Anhand von Proben aus den Augen konnte sein Alter auf 21 Jahre geschätzt werden und Messungen seiner Geschlechtsteile ergaben, dass der männliche Wal noch nicht einmal geschlechtsreif gewesen ist.
Das untersuchte Hirnmaterial lieferte Hinweise zur Bestimmung der Todesursache: Der Finnwal hatte sich mit dem sogenannten Morbillivirus infiziert, welcher Veränderungen im Gehirn hervorrufen und damit auch das tierische Verhalten beeinflussen kann. Mit diesem Virus, welches Durchfall, Lungenentzündung oder Störungen im Nervensystem auslöst, können sich neben Walen und Robben (Robbenpest) auch Hunde, Füchse und Marder infizieren.
In Zusammenarbeit mit dem Nordsøen Oceanarium in Hirtshals wurde das Skelett gereinigt und wieder zusammen gesetzt. Seit dem 5. April 2017 kann es nun gratis bis zum 17. Juli in Blokhus besichtigt werden. Ganz besonders fand ich das Erlebnis, dass man tatsächlich in das Skelett hineingehen darf.
Der Geruch ist sehr unangenehm und die Ausmaße des Rippenbogens sind so gewaltig, dass erwachsene Männer aufrecht darin stehen können.
Wer die Bilder in Originalgröße betrachten möchte, der muss sie nur anklicken. Folgen Sie mir … in einen echten Wal!
(Quelle des Beitragsbildes: pixabay)
32 Kommentare
Nordsøen Oceanarium in Hirtshals: Forschung zum Anfassen | Meermond
27. September 2018 at 15:48[…] Skelett ⇒ des Finnwals stinkt übrigens noch immer erbärmlich und kann auch nächstes Jahr wieder in Blokhus bestaunt […]
Ulrike Wennde
16. Juli 2017 at 13:47Danke für den interesanten Bericht. Wir sind leider erst ab 22.7.17 in Blokhus. Weist du wo das Wal- Skelett hingebracht wird? LG Ulrike
Meermond
16. Juli 2017 at 21:47Liebe Ulrike,
das Skelett soll zurück ins Ozeanarium in Hirtshals kommen. Ich wünsche euch einen schönen Urlaub!
LG Meermond
Hirtshals: Besuch des Nordsøen Ozeanariums | Meermond
2. Mai 2017 at 17:46[…] auf mehr? Wie wäre es mit einem Einblick in einen echten Wal oder mit einer winterlichen Nordsee? In Nordjütland kann man sich gruseln oder den Spuren der […]
alltagschrott.ch
1. Mai 2017 at 13:33Sehr beeindruckend. Danke für den interessanten Bericht.
Liebe Grüße. Priska
Meermond
1. Mai 2017 at 20:23Bitte <3
finbarsgift
1. Mai 2017 at 0:06Toll, diese Möglichkeit dort durchzuwandern!
Warum stinkt das dort so, immer noch?!
Liebe Grüße zur Nacht vom Lu
Meermond
1. Mai 2017 at 20:24Ich kann dir leider nicht sagen, warum das gewaltige Gerippe so stinkt. Vermutlich, weil es noch zu frisch ist. Ist ja erst ein Jahr alt, muss wohl noch auslüften. Herzliche Grüße
finbarsgift
2. Mai 2017 at 8:40*schmunzel*
Daaaas kann natürlich gut sein 🙂
Herzlich, Lu
Meermond
2. Mai 2017 at 12:40😉
Stella, oh, Stella
30. April 2017 at 22:54Das arme Walbaby!!! Na, vielleicht eher ein Kleinkind … Den werden wir uns dann auch noch anschauen, bevor er eingepackt wird.
Meermond
1. Mai 2017 at 20:26Unbedingt! Lohnt sich! Vielleicht am 3. Juni 😉 ?
Stella, oh, Stella
2. Mai 2017 at 0:01Gute Idee, dann sind wir ja sowieso beim Jazz! 😀
(Au, wie das duftet aus der Küche, bin mal wieder am Würste machen … werde ich doch pünktlich zu Mitternacht wieder hungrig)
Meermond
2. Mai 2017 at 6:59Jeps 🙂
(lasst sie euch gut schmecken. Magst Sauerkraut dazu, hab was im Keller…)
Stella, oh, Stella
2. Mai 2017 at 8:38Ich ändere obigen Satz in „… Würste wutzeln …“
Danke für das Angebot, aber mein Mann ist nicht so der Sauerkrautfan … Ich habe schon seit Jahr und Tag was stehen. 🙁
Meermond
2. Mai 2017 at 12:41😀
Meermond
30. April 2017 at 21:35Weitere Bilder unter:
http://blokhus.dk/nyheder/helt-nyt-d-23022016-finhval-strandet-i-blokhus.aspx
Mallybeau Mauswohn
30. April 2017 at 21:28Lieber Meermond!
Ich finde, Wale sind absolut beeindruckende Tiere. Unglaublich, dass sie von manchen Feinschmeckern immer noch gejagt werden.
Dieser Wal hier hat ja sogar sein eigenes kleines Museum bekommen. Im wahrsten Sinne des Wortes gigantisch. Also ich hätte das Riesenungetüm nicht vom Fleisch befreien wollen. Den unangenehmen Geruch kann ich mir gut vorstellen 🙂
Herzliche Grüße
Mallybeau
Meermond
30. April 2017 at 21:31Am Vortag waren wir in Hirtshals und konnten in einem Filmbeitrag das Zerlegen dieses Wals angucken. Holla, das war echte Knochenarbeit!
Im Oceanarium kann man Walgesang hören. Allen „Feinschmeckern“ sollte das zum „Walschnitzel“ vorgespielt werden. So zauberhaft, so schön. Zu schön.
Herzliche Grüße zurück
Mallybeau Mauswohn
30. April 2017 at 21:35Oh, wie viele Menschen waren denn an der Zerlegung beteiligt? Ging das mit elektrischen Geräten vor sich oder noch mit Hammer und Messer?
Meermond
30. April 2017 at 21:38Also das war schon ein Menschenauflauf. Es wurde sowohl mit Gerätschaften als auch mit normalen Messern gearbeitet. Das Fleisch sah sehr dunkel aus und die Schichten, die da runtergeklappt sind, waren beeindruckend dick. Man konnte auch ganz klar eine Fettschicht erkennen – und dann musste ich weggucken.
Mallybeau Mauswohn
30. April 2017 at 21:43Uah, naja, mehr muss man auch nicht wissen. Aber interessant ist es allemal. Ich finde es toll, dass Sie so nah bei all den ungewöhnlichen Meerestieren leben. So wie bei dem tollen Mondfisch im Aquarium. Der sieht richtig ulkig aus. Wie aus einem Kinderbuch 🙂
Meermond
30. April 2017 at 21:46Die Kinder wollten auch immer wieder zum Meermond hin. Ich werde die Tage extra über ihn schreiben und noch das eine oder andere hübsche Foto zeigen. 🙂
Mallybeau Mauswohn
30. April 2017 at 21:49Au prima, ich freu mich schon. 🙂 Blubb ….
Meermond
30. April 2017 at 21:49blubb 😉
dergsm
30. April 2017 at 21:25Da ich gerade etwas lädiert und mit „Rücken“ im Sessel liege, möchte ich angesichts dieser gigantischen Bandscheiben garnicht an die damit verbundenen Schmerzen denken, wenn da mal eine verrutscht…
Meermond
30. April 2017 at 21:26Vermutlich hat ein Wal keine derartigen Probleme. Leider aber ganz andere…
Zwölf Monate – durch’s Jahr gelaufen (3) | Meermond
30. April 2017 at 21:21[…] betreten werden. Wer mehr dazu wissen und weitere Bilder sehen möchte, der möge bitte in meinem gesonderten Beitrag weiter staunen, an dieser Stelle sei lediglich folgendes […]
Myriade
30. April 2017 at 21:21Diese wunderschönen Wirbel ….. 🙂
Meermond
30. April 2017 at 21:22Schau dir mal die menschlich anmutende „Hand“ an. Beeindruckend!
Myriade
30. April 2017 at 23:50Ich bin mir nicht sicher, aber gehört der Wal nicht in die Evolutionslinie von Wesen, die aus dem Wasser gekommen und dann wieder „zurückgegangen“ sind. Muss ich bei Gelegenheit nachlesen …..
Meermond
1. Mai 2017 at 20:26Ja. Als ich die Wirbel des Schwanzes angeschaut habe, war ich versucht, ein nach einem Becken zu suchen. Es fehlen quasi nur die Beine, dann hätte man mir das als Dinosaurierskelett „verkaufen“ können!