Leben in Dänemark

Was machst du denn den ganzen Tag?

Ach, eigentlich mache ich eine ganze Menge! Gerade sitze ich zum Beispiel vor einer Tasse Kaffee und erhole mich von der Autofahrt. Seit Dienstag haben wir Besuch von der Kolonnenspringerin und selbige hat sich heute früh auf den Weg nach Göteborg gemacht. Dazu musste sie um 8 Uhr in Frederikshavn an Bord gehen und um 21.45 Uhr hole ich sie wieder ab. Ich habe in einer früheren Geschichte bereits angedeutet, dass sie eine sehr lustige Person ist. Es verwundert also nicht, dass ich sie um 6:36 Uhr vehement dazu auffordern musste, endlich aufzustehen! Reine Fahrzeit Frederikshavn 44 Minuten. Ticket will sie vor Ort kaufen! Was macht Principessa? Ein Duschbad nehmen und sich die Haare föhnen. Um 7:07 Uhr saßen wir im Auto.

„Fahr zu, ich zahl dir deine Tickets!“

Ja, ganz prima…

Den Rückweg fuhr ich nervenberuhigend gemächlich und guckte mir versonnen das große Wildmoor an, das ich auf dem Weg zu gsMs Arbeit durchqueren musste. Schließlich stand dort ja das Auto mit den Babysitzen. Memo: Unbedingt für Doppelbesitzung sorgen, alles andere ist sehr umständlich!

Schnell noch gsMs Auto in die Waschanlage fahren, reinquälen, rausquälen, Autos tauschen und dann auf ins heimatliche Wohnzimmer. Diese Tour hat mir nicht gut getan. Mein Rücken schmerzt mich gerade zu Tränen.

Am Dienstag Abend bin ich mit Nylon bestrumpft auf der Holztreppe ausgerutscht und mit meinem ganzen Gewicht auf die Kante einer Stufe geflogen. Das Kreuz habe ich mir zwar nicht gebrochen, trotzdem hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich wieder aufstehen konnte.

Im Bett liegen tut weh, im Auto sitzen tut weh, ins Auto klettern ist der Wahnsinn!

Was machen wir also mit dem Mittwoch?

Die Kolonnenspringerin und ich besuchten Løkken und Rubjerg Knude. Mit unserem geografischen Berufshintergrund konnten wir uns schier ewig für die Wanderdüne und die gewaltigen Steilküsten begeistern. Und weil es reichlich unwahrscheinlich ist, dass Sie mir hier oben begegnen, zeige ich mich Ihnen heute mal. Das ist die derzeit hellbraun gefärbte Rotfrau:

Meermond - Kopie

Wenn es jemanden mit voller Wucht auf´s Kreuz gedonnert hat und man gefühlt halbtot auf eine riesige Sanddüne raufsteigen will, braucht man sich nur eineinhalb Liter Wasser auf den schmerzenden Lendenwirbelbereich legen und sich in einen dicken und rückenwärmenden Daunenmantel bei 15 Grad Außentemperatur hüllen. Sieht zwar ziemlich idiotisch aus, wenn man als bebeuteltes Michelinmännchen den Sandberg hockraxelt, hilft aber!

Am Nachmittag kauften wir im Baumarkt Sand. Was für ein Witz, gell? Da wohnt man am Meer, den Sand kauft man sich. Unsere Krawallos haben doch seit Ostermontag einen Sandkasten. Und was hilft der unseren kleinen Baumeistern, wenn da kein Sand drin ist!? Die Kolonnenspringerin hat Muskeln wie ein Mann, sie übernahm die Sandsäcke, die Kinder die Bauaufsicht:

Sandkasten - Kopie

Heute werde ich Wäsche waschen, denn dem Berg im Keller fehlt eigentlich nur noch der Leuchtturm.

Wo ist der Wasserbeutel?

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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