Heute mache ich Sie mit der Geographie meines unfassbaren Waschgebirges bekannt:
Der Mount Washmore gehört zu einem relativ jungen Gebirge. Es erhebt sich seit etwa dreieinhalb Jahren durch Kollosion der Rotfrau- und der GsMplatte. Genau wie beim Himalayagebirge ist das Gebirgswachstum des Washalayas bis dato nicht abgeschlossen. Die flächenmäßige Ausbreitung des Washalayas ist erodierenden Prozessen in Form von wühlenden Händen einer Rotfrau unterworfen, die es irgendwie nicht auf die Reihe bekommt, die einzelnen Stücke farbsortiert und konsequent in die bereit stehenden Kisten zu legen. Bei jedem Waschgang wühlt sie also nach passenden Stücken, um sie der geduldigen Ludmilla in die Trommel zu stopfen. Und weil die Waschküche, der natürliche Raum des Washalayas, ziemlich riesig ist, breitet sich das Gebirge je nach Jahreszeit weiter aus. Dabei werden jedoch bekannte Naturgesetze völlig auf den Kopf gestellt, denn im Winter ist der Washalaya nicht nur absurd höher, sondern auch breiter und dehnt sich nach allen Seiten aus. Die winzigen T-Shirts des Sommers lassen den Washalaya im direkten Vergleich dazu regelrecht schrumpfen. Derzeit ist er auf seinem niedrigsten Niveau (vgl. Abb. oben) angelangt.
Manchmal tobt ein Unwetter über dem Washalaya, wenn das Waschpersonal total entnervt die eine oder andere befüllte Sortierkiste wieder über dem Gebirge ausschüttet, um ein dringendst benötigtes Stück zu finden und zu waschen.
Der Washalaya ist ständigen Erosions- und Hebungsprozessen unterworfen und so ändert sich sein Erscheinungsbild erstaunlich schnell. Inselberge tauchen vor allem am späten Abend auf, wenn dem Waschpersonal in der Werbepause um halb elf einfällt, dass noch nasse Wäsche in der Trommel herumdümpelt und dringend in den Trockner befördert werden muss, welcher natürlich erst entleert werden muss. Und schon gesellt sich ein grotesk konvexer Gebirgskorb etwas abseits des Gebirgszugs, weil man um halb elf in der Nacht wirklich keine Lust mehr hat, mit selbigem die Treppe hochzuschnaufen.
Und weil die Witterung dieses Jahr schon wieder zum Davonlaufen ist, prasselte die seit April existierende Wintermantelkiste heute gewaltig auf den Washalaya hernieder. Es ist tatsächlich eine gute Idee, sich auf den Winter vorzubereiten, bevor er über Nordjütland hereinbricht. (Selbiges passiert gerade, glaube ich.) Und wie sich leider herausgestellt hat, schafft man es definitiv nicht, mal ab und an ein Winterstück zwischen die winzigen Sommershirts einzuschieben.
Die Wintermantelkiste beherbergt gewaltige Federberge, welche vermutlich zu einem weiteren Anstieg des Washalayas führen werden: Ludmilla ist einfach schon mit einem einzigen Teil ausgelastet. Der Rest des Gebirges muss also warten und rasant ansteigen.
Sie bedauern mich? Nicht doch.
Ich bedauere meine Leidensgenossin.
Arme Ludmilla.
Ende
22 Kommentare
Schmankerl aus der Websuchenküche | Meermond
10. Oktober 2016 at 21:47[…] 2 mündet und schließlich in einer beinahe trockenen, naturgeografischen Betrachtung des Gebirges (Teil 3 ) endet. Das schreit doch nach einer Fortsetzung: Mount Waschmore und seine heldenhafte […]
minibares
12. August 2016 at 19:43Oha!
Ludmilla und der Trockner
Meermond
14. August 2016 at 15:06Meine Verbündeten 🙂
Erika
12. August 2016 at 19:08Immerhin kein Gletscher, der schmilzt. Eine Trekkingtour mit aktivem Einsatz der TeilnehmerInnen würde deinen Berg zum verschwinden bringen. Aber dann hättest du keinen mehr?
Meermond
14. August 2016 at 15:06Ich bin mir nicht sicher, ob ich darüber traurig wäre….
Mallybeau Mauswohn
12. August 2016 at 12:24Lieber Meermond!
Respekt! Was für ein großartiger Abenteuerbericht vom Mount Washmore! 🙂 So ganz alleine in der Steilwand des Wäschegebirges zu hängen, lediglich begleitet von Ludmilla, alle Achtung! Da wären einige Sherpas sicherlich hilfreich! Dagegen sieht Reinhold Messner eindeutig blass aus!
Herzliche Grüße
Mallybeau M.
Meermond
12. August 2016 at 12:34Ich finde mich selbst jeden Tag auf’s Neue großartig und jodle mir im Keller Begeisterungsrufe zu…. 🙂
Mallybeau Mauswohn
12. August 2016 at 12:35Klasse! Wenn man dann noch eine Echowand hat, hören die Begeisterungsstürme gar nicht mehr auf ! 🙂
Meermond
12. August 2016 at 12:37Ja, die Waschküche ist verfliest. Herrliche Akkustik!
Mallybeau Mauswohn
12. August 2016 at 12:49Der Waschjodler dürfte ein neuer Hit werden! 🙂
Meermond
12. August 2016 at 12:54…in Zusammenarbeit mit Herrn Nozart sicherlich
Mallybeau Mauswohn
12. August 2016 at 13:01🙂 Eine ausgezeichnete Idee, das musikalische Klanggenie sitzt bereits in den Startlöchern… 🙂
Meermond
12. August 2016 at 13:03Ich bin sprachlos.
Mallybeau Mauswohn
12. August 2016 at 13:13Hoffentlich nicht auch bald gehörlos, wenn der Hit die Charts stürmt … 🙂
luzieke
12. August 2016 at 12:19Wenn die Ludmilla der Schlauch platzt, zeigt sie dir was in sie steckt, denn in wirklichkeit ist sie ein Wasservulkan und dann wird die Waschalaya zum Wäschemeer und die Eisbären tanzen dir auf die Nase herum und bringen die Pinguine bei wie man Hosen anzieht.
Solange ihr noch Trockene Kleidung habt seid ihr nicht bedauernswert.
Und das alles mit viele liebe Grüße.
Meermond
12. August 2016 at 12:37Sehr kreatives Szenario!
Leider habe ich bei meinen wissenschaftlichen Ausführungen die gelegentlichen Vulkanausbrüche des Preußenbayers vergessen, welcher in einer Blechtrommel fleißig den gesamten Inhalt seines Kleiderschranks sammelt, das stinkende Ungeheuer dann wie Lavabomben auf den Washalaya herniederprasseln lässt mit der Bemerkung:
Mama, das brauch ich bitte morgen schon. Hab nix mehr zum Anziehen….
Liebe Grüße zurück!
luzieke
12. August 2016 at 12:49Passt er nicht in die Ludmilla rein?…
Meermond
12. August 2016 at 12:55Das wäre zu schön…
luke Elljot
12. August 2016 at 12:09TRocknen lassen, etwas Spirtus…. und der Winter is schön Warm. Dann kannst du mit Ludmilla am offenen Feuer kuscheln. Wenn du möchtest. Gruß Luke.
Meermond
12. August 2016 at 12:34Klingt nach einem guten Plan, könnte allerdings ein gewaltiges Loch in die Haushaltskasse brennen, welches dann wiederum mit Wäsche gestopft werden muss…Du siehst, das bringt alles nix 😉
luke Elljot
12. August 2016 at 13:41Aber shoppen is doch so modern und so. Im Fernsehen haben die immer Geld um alles zu kaufen und die sehen immer so glücklich aus und das Fernsehen lügt nich…..
Meermond
12. August 2016 at 18:37😀