
Reif für die Inseln: auf Entdeckungsreise in der dänischen Südsee

Der schönste Weg führt über das Wasser. Er gibt Luft zum Atmen. In Dänemark geht es oftmals gar nicht anders. Das Königreich umfasst schließlich fast 400 Inseln. Seit jeher verbinden viele Menschen eine Insel mit Entspannung, Ausgleich und einer Prise Abenteuer. Wer also sprichwörtlich reif für selbige ist, der ist gerade in der dänischen Südsee gut aufgehoben. Komm mit, ich zeige dir, was dich unter anderem auf Lolland, Falster und Møn erwartet.
Zur süddänischen Inselwelt gehören Fyn, Als, Langeland, Ærø, Lolland, Falster, Møn und viele weitere kleinere Eilande. Sie alle atmen den Takt des Meeres und haben den Puls der Natur. Sie bieten ein wahres Meer an Schätzen, die entdeckt oder gefunden werden wollen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es regnet oder ob die Sonne scheint. Ob du einen kompletten Urlaub dort verbringst oder einen Tagesausflug mit Scandlines unternimmst.

Lolland
Hinter sanften Hügeln und schiefen Fachwerkhäusern verbergen sich großartige Erlebnisse. Auf ➡ Lolland finden Besucher von wilden Tieren bis hin zum vermutlich besten rugbrød Dänemarks einfach alles, was zu einem perfekten Inselabenteuer gehört. Von Rødby Havn aus, dem Anlegehafen der Scandlines Fähre, sind einige der Inselhighlights in nur wenigen Fahrminuten zu erreichen.
Am bekanntesten dürfte vermutlich der Knuthenborg Safaripark sein. Auf etwa 23 Kilometern Weg kann die gesamte Familie den Tieren wahlweise zu Fuß oder im eigenen Auto ganz nahe kommen. Lediglich in dem Bereich, in dem die gefährlicheren Tiere leben, ist es nicht erlaubt, das eigene Fahrzeug zu verlassen.
Der Naturpark Maribo-Seen ist ein Fest für die Sinne. Weidende Schafe, wilde Naturlandschaften mit ungemähten Wiesen, hyggelige Häuser im Freilichtmuseum De Gamle Huse, überwucherte Inseln und eine einzigartige Vogelwelt. Hier möchte man gar nicht mehr weg!



Der Ort Maribo bezaubert durch bunte Häuser, vor denen prächtige Rosen leuchten.

Direkt am Stadtplatz bietet die Bäckerei Pabst ein in Dänemark sehr berühmtes Roggenbrot an. Es wird mit Kranbeeren und regionalen Mehlen gebacken und schmeckte uns tatsächlich ausgezeichnet. Das Kuchensortiment ist sehr verführerisch und lädt dazu ein, sich im Café niederzulassen. Oder auch ein weiteres Mal …
Wer das mystische Kribbeln im Kreis der Dodekalitten erleben möchte, der muss dazu in den Norden der Insel fahren oder in einem ➡ meiner anderen Beiträge nachlesen. In unmittelbarer Nähe der mächtigen Steinfiguren befindet sich das Ganggrab Glentehøj aus der Zeit 3200 v. Chr. Bring eine Taschenlampe mit, denn du darfst sogar hineinkriechen!
In Nykøbings Stadtteil Ortsteil Sundby befindet sich das Mittelalterzentrum. Dort kann man in eine Stadt aus dem 15. Jahrhundert eintauchen. In Nykøbing selbst, welches jenseits des Guldborgsund auf Falster liegt, können prächtige Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert bewundert werden.
Falster
Auf Falster befindet sich nicht nur der südlichste Punkt Dänemarks, sondern auch ein von Dänen sehr geschätzter Badestrand. Marielyst Strand bietet 10 Kilometer weißen Sand und eine kinderfreundliche Küste an. Eine kleine Perle der dänischen Südsee.

Etwas weiter im Süden davon türmt sich eine wunderbare Steilküste aus Lehm auf. Auf der Gedser Odde kommen Fossiliensucher, Bernsteinfinder und Vogelfreunde auf ihre Kosten. Dänemarks südlichster Punkt ist ein Erlebnis, das durchaus mit dem am nördlichen Pendent in Skagen mithalten kann! Bei Gedser legt auch die ➡ Fähre der Scandlines aus Rostock an. Nach einer Überfahrt mit Kreuzfahrfeeling kannst du dich umgehend auf die Jagd nach dem Gold des Nordens begeben. Und noch am selben Tag zurückfahren. Das für dich ➡ passende Ticket für einen Ausflug nach Dänemark findest du hier.

Hier habe ich endlich den ersten Bernstein, seitdem wir nach Dänemark gezogen sind, gefunden. Klein, dafür ganz besonders.


Møn
Møn zu besuchen gehört zu den Must-See in Dänemark. Der Weg dorthin ist ein wunderschönes Inselhopping. Über die Farø Brücke gelangst du auf Bogø, wo ein gut gelegener Rastplatz zum Verweilen einlädt.

Die Straße nach Møn führt über Bogø an zauberhaften Küstenstädtchen mit kleinen Yachthäfen vorbei. Die meisten Besucher haben auf ihrer Fahrt durch die sanft geschwungene Inselwelt aber nur ein Ziel: die Westküste.

Die weißen Kreidefelsen von ➡ Møns Klint sind imposant und selbst den weitesten Anfahrtsweg wert! Man bezeichnet sie als die kleine Schwester von Rügen oder als das Paradies für Fossilienjäger. Vom auch für Kinder interessant gestalteten Museum GeoCenter Møns Klint führen dich mehrere Wanderwege oder Dänemarks längste Treppe an das Naturwunder heran. Der Aufenthalt an der Kalkküste geschieht durchweg auf eigene Gefahr. Und auf eigene Kondition:

Bevor du die lange Treppe zum Strand hinabsteigst, solltest du dich aber über das ➡ Wetter und den aktuellen Wasserstand informieren. Nicht immer kann man bis zum Strand gelangen und es wäre doch bedauerlich, müsstest du die 497 Stufen ohne Strandspaziergang wieder aufsteigen.

Im absoluten Gegensatz zu der 128 m hohen und von Wind und Wetter geschaffenenen Steilküste steht die Parklandschaft von Liselund. Der über 200 Jahre alte romantische Garten gehört mit zu den besterhaltenen Dänemarks. Er ist ganzjährig geöffnet und darf kostenfrei betreten werden. Zur unter Denkmalschutz stehenden Gartenanlage gehören verschiedende Gebäude, wie zum Beispiel das Lustschloss, die Schweizerhütte oder das mit Holz verkleidete Norwegische Haus.

Lolland, Falster, Møn – eine Inselwelt, die süchtig macht
In nur wenigen Tagen haben wir auf Lolland, Falster und Møn eine Vielfalt vorgefunden, die wir so aus dem Norden des Landes nicht kennen. Wir möchten und können gar nicht sagen, welches Erlebnis in der dänischen Südsee das beste gewesen ist.
Was wir aber auf jeden Fall wissen, ist, dass wir diese Inseln wieder besuchen wollen. Wir wollen mehr. Die Inselwelt der dänischen Südsee macht süchtig.
Überzeug dich am besten bald selbst davon!

Reisetipps
➜ Die Dodekalitten
➜ Scandlines Tagesticket
➜ Møns Klint
➜ Wetter und Wasserstand bei Møns Klint
➜ Liselund Slot (Englisch/Dänisch)
➜ De Gamle Huse Freilichtmuseum
9 Comments
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Monja
Vielen Dank für den tollten Bericht.
nachdem wir nun Jütland von Nord nach Süd bereist haben geht es dieses Jahr nach Lolland/Falster, ich bin schon gespannt und freue mich riesig auf Møn Auch vielen Dank für den Bericht darüber
Grüße aus dem verregneten Hamburg
Monja
Ulrich Beutler
Ich schon wieder mit meinen Büchern und Schriftstellern. Tschuldigung. Wenn ich an die dänische Südsee denke, komme ich an Herrn Grass nicht vorbei, der die Insel Møn (eine echte Perle) und das Leben dort sehr schätzte:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/grass-und-daenemark-der-polternde-pastor-1.2433473
Meermond
Lieber Ulrich, gute Lesetipps sind immer eine Bereicherung. Viele herzliche Grüße, Marion
Stella, oh, Stella
Die „Südsee“ haben wir relativ gut erforscht, als wir in Rødvig wohnten, aber noch nicht genug. Liselund habe ich z. B. noch nicht gesehen, das will ich gerne und diese Dodekalitter mit Ganggrab.
Wir waren gestern im Thy Nationalpark und werden wohl mal mit dem Wohnwagen für ein paar Tage dorthin fahren. Auch dort gibt es noch so viel zu sehen.
Meermond
Ich freue mich, wenn ich sogar einer Expertin wie dir noch Anregungen geben kann. Thy ist wunderschön. Ich bin gespannt auf deine Berichte!
Stella, oh, Stella
Das wird wohl doch erst einmal Ribe/Rømø, denn wir wollen ins Wikingermuseum und in das Wikingerdorf, bevor wieder dichtgemacht wird.
Christine
Herrlicher Bericht! Alle diese Inseln möchte ich auch mal in Ruhe ansehen, aber leider hat es bisher nur für einen Kurzbesuch gereicht. Ich finde allein die Reise über die Brücken und die Aussicht auf Mön von dort einfach nur toll. Dänemark ist immer wieder anders und beeindruckend!
Meermond
Liebe Christine, ich bin ganz deiner Meinung. Dänemark ist tatsächlich ein sehr abwechslungsreiches Land. Es fühlt sich wirklich so an, als wäre hinter jeder Kurve eine neue Sache, über die man staunen kann.
Kurzbesuche sind meiner Meinung nach durchaus eine Option! Auf jeden Fall lohnenswert! God tur