Mitteljütland,  Reisen in Dänemark

Entlang der dänischen Traumroute – Teil 3

Gerne wäre ich noch eine Weile auf Holmsland Klit geblieben. Mir gefällt es, wie sich die mit Reetdach gedeckten Häuser hinter den Dünen zu verbergen versuchen. Das Wetter klart stellenweise auf und die Sonne lockt mich nach draußen. Ich steige mehrmals aus und sauge die Landschaft in mich auf. Auf meiner Fahrt von Nymindegab nach Hvide Sande biege ich auch mehrmals von der Hauptstraße ab, um möglichst viel von der schmalen Landzunge zwischen dem Ringkøbing Fjord und der Nordsee aufzuschnappen. Ich stelle fest, dass ich viel zu wenig Zeit mitgebracht habe und dass mir aufgrund der Beschränkungen während der Coronakrise viel zu viele Einblicke verwehrt bleiben. Einen Urlaub dort zu machen, das wäre genau das Richtige!

Haurvig Kirke ist verschlossen, genauso wie Abelines Gaard. Eine unbegreifliche Stille umfängt mich und ich wandere langsam um das geschlossene Museum herum. Alles sieht wie in einem Winterschlaf aus.

Abelines Gaard

Tyskerhavnen – der Hafen der Deutschen

Nach meinem ➡ Ausflug in die Stille habe ich den Wunsch nach etwas mehr Leben. Ich bitte meine Familie daher, vor der Heimreise noch den Tyskerhavn zu besuchen. Doch obwohl es Sonntag ist, spazieren nur wir durch den bekannten Hafen in Hvide Sande.

Im über hundert Jahre alten Fjordhafen treffen Hausboote, Yachten, Fischer, Touristen und Künstler in idyllischer Umgebung aufeinander. Der Mix aus farbenfrohen Booten, kunterbunten Holzschuppen und schrulliger Dekoration hat es mir auf Anhieb angetan. Manche der Holzhütten sind von Gästen bewohnt.

Tyskerhavnen ist eine Attraktion in Hvide Sande

Einige von ihnen grüßen uns sehr erfreut, als wir vorbeischlendern. Es ist offenbar nicht nur uns ein bisschen zu ruhig dort. Ein alter Mann erzählt uns die „wahre“ Geschichte des Namens Tyskerhavn: Beim Bau der Schleusenanlage (1912) habe man in der Region gespottet, dass der dafür angelegte Hafen so weit im Süden liege, dass er eigentlich eher zu Deutschland gehöre.

Farbenfrohe Holzhütten im Tyskerhavn

Besonders interessiert bin ich am Künstlerhaus Art 56. Es wird Künstlern gratis zur Verfügung gestellt, wenn sie während ihres Aufenthalts einen Einblick in ihr Schaffen erlauben. Als wir dort ankommen, steigt uns fabelhaft süßer Waffelgeruch in die Nase. Wir blicken neugierig ins Fenster und entdecken einen prächtig gekleideten Mann vor farbenfrohen Bildern. Er trägt norwegische Tracht und winkt uns freudig zu. Die Begegnung mit dem Künstler Rune ist einzigartig und verdient einen gesonderten Blogpost.

Künstlerhaus Art 56

Aufgewacht!

Den Blick vom Troldbjerg nutzen wir, um uns noch einmal an alles erinnern können. Wir haben wirklich sehr besondere Erlebnisse und Eindrücke auf unserer Reise gemacht. Ich bin glücklich.

Hvide Sande

Wir wählen für unseren Heimweg die Route über die Oddesundbrücke, da ich mich nicht noch einmal auf die Fähre zwischen Thyborøn und Agger traue. Beim zauberhaften Leuchtturm Grisetå Odde Fyr blicke ich nachdenklich in Richtung Nordjütland. Was so ein kleines Virus doch alles verändern kann!

Leuchtturm Grisetå Odde Fyr

Die während der Coronakrise schlafenden Orte der Westküste sind inzwischen wieder zum Leben erwacht. Viele Leser und Follower lassen uns über Direktnachrichten an ihrer Freude teilhaben.

Wir sind endlich wieder hier!

Ich freue mich mit ihnen. Habt wunderschöne Ferien!

Hier gelangst du zu den ersten beiden Teilen meines Reiseberichts:

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

3 Comments

  • Stella, oh, Stella

    Das ist eine wunderschöne Gegend, wenn es nicht von ein- und ausheimischen Touristen überfüllt ist. Wir hatten mal ein Jahr lang eine kleine Ferienhausvermietung dort. Die mussten wir dann wieder aufgeben. Wir hatten uns mit der falschen Person zusammengetan, und wir waren ja auf Seeland zu der Zeit. Aber schön ist es dort, auch auf der Ringköbing Fjord Seite. Da habe ich mal ein Gewitter miterlebt, wow, welch ein Schauspiel, wenn die Blitze ins Wasser schlagen!

    • Meermond

      Ich fand es insgesamt extrem beeindruckend, rechts und links von mir so große Wassermengen zu wissen. Und das auf einer so schmalen Landzunge!
      Es ist so schade, dass euch das damals alles passiert ist. Sowas braucht es einfach nicht! Ganz herzliche Grüße aus dem Norden <3

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