Dänische Zimtschnecken: kanelsnegle
Fragt man nach Dingen, die zu Skandinavien gehören, so nennen die meisten Natur, Weite und Zimtschnecken. Ich kenne eigentlichen keinen, dem die herrlich süßen Hefeteigschnecken nicht schmecken. Jedes skandinavische Land feiert seine eigene Zimtschnecke. Und ich mag sie alle, egal, ob ich in schwedische kanelbullar, finnische korvapuustii, norwegische kanelboller oder eben dänische kanelsnegle beiße. Am besten schmecken sie, wenn sie selbst gebacken und frisch aus dem Ofen sind. Herrlich!
Es gibt inzwischen sehr viele Rezepte und ich habe bereits eine Unmenge davon nachgebacken. Vorgestern Abend bescheinigten mir meine mampfenden Lieben, dass dies nun die „allerbesten Zimtschnecken ever“ seien. Dabei war ich mir während der Zubereitung nicht ganz so sicher gewesen, ob meine Rezeptabwandlungen wirklich zu einem überzeugendem Ergebnis führen würden. Da sich aber gleich drei männliche Feinschmecker auf das noch heiße Gebäck stürzten und quasi ein ganzes Blech wie nix verputzten, muss ich vermutlich das allerbeste Rezept Dänemarks erschaffen haben.
Zutaten
Dänische kanelsnegle werden nicht mit Hagelzucker dekoriert, sondern in der Regel mit reichlich Zuckerguss. Ich mag die dicken, weißen Streifen nicht so gerne, da sie mich vom wahren Geschmack des Gebäcks ablenken. Ich gebe daher etwas flüssigeren Guss über die noch heißen Schnecken. So bekommen sie appetitlichen Glanz und schmecken perfekt. Für die remonce, also die Füllung, verwende ich ein Gemisch aus verschiedenen Zuckerarten. Damit bekommen meine Schnecken eine herrlich einladende, schwere Süße. In Dänemark kann ich in den Supermärkten Farinzucker kaufen, doch auch in Deutschland gibt es karamellartig schmeckende Zuckerarten, wie zum Beispiel Vollrohrucker (Muscovado).
Teig
- 100 g Butter
- 150 ml Milch
- 25 g Frischhefe
- 1 großes Ei
- 50 g Zucker
- 400 g Mehl (gerne auch ein Gemisch aus 350 g Weizen- und 50 g Dinkelmehl)
- 1 TL gemahlener Kardamom
- 1 TL Zimt
- Mark einer Vanilleschote
- ½ TL Salz
Füllung
- 100 g sehr weiche Butter (nicht schmelzen!)
- 75 g Zucker
- 75 g Farinzucker
- 1 EL Zimt
Dekoration
- 100 Puderzucker
- 1 – 2 EL Wasser
Und so geht´s
Zuerst werden die trockenen Zutaten miteinander vermischt: Mehl, Zimt, Kardamom, Vanille, Zucker, Salz. Dann die Butter schmelzen und mit der Milch verrühren. Beides auf ungefähr handwarme Temperatur erwärmen. Die Hefe in die warme Flüssigkeit bröseln und solange rühren, bis sie vollständig darin aufgelöst ist.
Die warme Flüssigkeit und das Ei zum Mehlgemisch geben und dann zügig mit den Händen zu einem weichen Teig kneten. Er sollte sich komplett vom Rand der Schüssel ablösen und geschmeidig sein. Die Schüssel mit einem sauberen Tuch abdecken und an einem warmen Ort etwa 45 Minuten gehen lassen. (Tipp: Ich stelle meine Schüssel im Bad an eine Stelle, wo ein Rohr der Fußbodenheizung verläuft!)
In der Zwischenzeit die zimmerwarme Butter mit dem Zucker und dem Zimt zu einer weichen Paste verrühren.
Der fertige Hefeteig wird dann auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche ausgerollt. Sollte der Teig zu nass sein und sich nur schwer ausrollen lassen, pflege ich ihn einfach umzudrehen und das daran klebende Mehl zügig einzurollen. Das klappt eigentlich immer. Der Teig soll in eine rechteckige Form gebracht werden. Ich persönlich mag gerne kleinere Röllchen und greife lieber nach einem weiteren, wenn ich mehr möchte. Mein Rechteck hat daher meist etwa die Größe von 60 cm mal 30 cm.
Dann die weiche Zimtbutter auf dem Rechteck verstreichen, doch an einer der längeren Kante etwa 3 cm frei lassen. Das Rechteck wird nun von der einen langen Kante ausgehend zur dem Teil ohne Füllung hin aufgerollt. Dann die Rolle in etwa 2 cm breite Scheiben schneiden.
Damit die Füllung beim Backen nicht herausläuft, klappe ich den Teigstreifen, der nicht mit Butter bestrichen ist, zur Seite um und verschließe dann das Röllchen:
Mit der verschlossenen Seite nach unten auf ein Backblech geben, aber eine Lücke zwischen den einzelnen Röllchen lassen. Denn nun werden die Röllchen mit der flachen Hand etwas plattgedrückt, wodurch sich ihr Durchmesser vergrößert. Das Blech mit einem Tuch bedecken und erneut 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Den Ofen auf 175° Umluft vorheizen und die Zimtschnecken zwischen 15 und 18 Minuten backen lassen. Sie sollen leicht braun, aber nicht zu dunkel sein.
Für etwas Glanz werden die noch warmen kanelsegle mit Zuckerguss dekoriert. In Dänemark sind Streifen üblich.
Tja und nun gilt es, die liebe Familie vom Blech fernzuhalten, bis zumindest der Zuckerguss ein wenig gehärtet ist. Aus eigener Erfahrung kann ich allerdings berichten, dass das schwer ist. Schließlich ist Zimtschneckengeruch extrem einladend und das komplette Haus verwandelt sich in Hygge pur. Wer kann das schon widerstehen? Und noch wichtiger ist die Frage: Sollte man das überhaupt?
In diesem Sinne velbekomme und schönes Wochenende,
21 Comments
Pingback:
Chrissi
Hi,
ich bin so ein Camper 🙂
Die gefrorenen Kanelsnegle haben wir auch schon gekauft. Die dänischen Campingplätze haben Küchen, da kann man sie sehr gut aufbacken.
Allerdings habe ich auch schon so einige Pakete aus dem Urlaub mitgebracht. Im Eisfach des Wohnwagens mit Kühlakkus umpolstert ging es gut. Allerdings wohnen wir auch im hohen Norden und fahren „nur“ ein paar Stunden.
Das leckere Rezept werde ich mal ausprobieren, bisher habe ich nur schwedische Kanelbullar gebacken, die immer sehr lecker sind. Danke
Meermond
Die gefrorenen sind ziemlich gut, finde ich auch. Sie sind aber mit Blätterteig und schmecken daher ganz anders als die Selbstgebackenen. Ich wünsche dir noch viele schöne Urlaube in Dänemark ❤️??
Pingback:
Jette
Uih, das muss ich unbedingt probieren. Da läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Danke für das Rezept
Meermond
Gerne! Ich hoffe, es war gut?
Pingback:
Waltraud
Danke für den Tip, probiere ich mal aus
freiedenkerin
Das liest sich so köstlich. Das verführt geradezu zum Nachbacken…
Meermond
Es ist köstlich und ich finde, du solltest dir ein paar Zimtschnecken gönnen 😉
freiedenkerin
Das finde ich auch. 😉
Karin Lenz
Ich habe den Duft schon in der Nase, ich werde sie auf jedem Fall vor Ostern backen.Danke für das Rezept,
Meermond
Sehr gerne! Frohe Ostern!
Ursula Müller
Mmmhhhh…. ich rieche es schon ?
Die MÜSSEN einfach lecker schmecken.
Ich werde sie sicher mal ausprobieren – danke, dass du dein Rezept verraten hast ??♀️
Ursula
Meermond
Bitte sehr. Ich finde, es ist das beste Rezept aller Zeiten und sowas sollte man nicht verheimlichen. Gerade jetzt nicht.
Margit Keller
Meeeeeega, vielen Dank fürs Rezept und ich bin ganz Alexanders Meinung, warm sind die am Besten. Die sind glaub vergleichbar mit unseren Schneckennudeln, auch bei denen ist der Verstand ausgeschaltet, man isst und isst und isst……
Meermond
Ich werde hier schon wieder gefragt, wann ich denn Nachschub backe. Hihi… Die konnten nicht aufhören, meine Jungs. Ich bekam eine. hahaha
Waltraud
Mmmh lecker, da wir nicht so auf Hefe im Gebäck stehen bereite ich die Kanelsnegle mit Blätterteig zu. Aber das Du das Ende des Teigs umklappst finde ich genial, werde ich beim nächsten mal unbedingt ausprobieren. Für Camper: Es gibt im dänischen Supermarkt auch die gefrorene Variante mit Blätterteig, die lässt sich gut im geschlossenem Grill zubereiten.
Vel bekomme
Meermond
Der Tipp ist toll. Hoffentlich lesen einige Camper in den Kommentaren mit. Ich persönlich mache das immer, um mit ein ganzes Bild machen zu können. Die gefrorenen kanelsnegle mag ich tatsächlich auch lieber als die anderen, die es so zu kaufen gibt. Mit Blätterteig sind sie mir allerdings dann zu feucht. Hast du schon mal versucht, die Hefemenge einfach auf eine winzige, nicht mehr schmeckbare Menge zu reduzieren? Dauert dann zwar lange mit der Gehzeit, dafür schmeckt es nicht mehr hefig?
Stella, oh, Stella
Lecker, lecker, lecker!!! Die werde ich nachbacken. Wir nehmen faulerweise die vom Supermarkt, die sind gar nicht so schlecht, auch die Tebirkes. Ich mag die Zimtschnecken, wenn sie noch warm sind, allerdings ohne Zuckerguss, ich finde auch, dass der vom eigentlichen Geschmack ablenkt. Mein Mann kann sich dann so viel Zuckerguss draufkleistern, wie er will 🙂 😀
Meermond
Ich wünsche euch guten Appetit. Wir waren wirklich begeistert von dem Rezept, da es fluffig, rund und einfach nur gut ist. Liebe Grüße, auch an den Zuckerdänen 😉