Leben in Dänemark

Unser 2020 – ein unglaubliches Jahr!

Jedes Jahr nehme ich mir um Weihnachten herum die Zeit, mich an die vielen Erlebnisse der vergangenen Monate zu erinnern. Durch das bewusste Denken an besondere Momente verleihe ich meinem Leben und dem Erleben selbst mehr Gewicht. Zu schnell neige ich im Trubel des Alltags und dem steten Fließen der Zeit zum Vergessen. Würde ich das zulassen, so vergesse ich, dass ich gelebt habe!

In den Medien ist 2020 das Jahr der Seuche. Wow, das ist ein starker Ausspruch, den ich beim erstmaligen Lesen eine Weile sacken lassen musste. Ja, 2020 ist von der Pandemie gezeichnet. Das Coronavirus hat dazu geführt, dass sich noch viele Generationen nach mir an weltweite Einschränkungen und das Unwort „Lockdown“ erinnern werden.

Doch ich weigere mich, die inzwischen 344 Tage im Jahr 2020 unter einen vor Negativität triefenden Schirm zu schieben. Es war eben nicht alles ausschließlich schlecht, schlimm oder bedrückend! Ein Panda wurde geboren, Venedigs Lagunen waren sauber, es wurde still. Viele Menschen rückten emotional zusammen, erlebten wertvolle Momente der Rückbesinnung und der Menschlichkeit!

Hörst du die Stille?

Feiere dein Leben!

Im Moment habe ich das Bedürfnis, in meinem Leben zu blättern. Ich sehe mich dazu in meinem ausladenden Fotoarchiv um. Und gestern morgen passierte es mir, dass mich die Inhalte, die ich zum Monat Januar abgespeichert hatte, überraschten. Ich hatte schlichtweg keine Ahnung mehr, dass es erst 11 Monate her ist, dass ich zum ersten Mal durch die Straßen von Den Gamle By in Aarhus geschlendert bin. Ich lächelte, als ich mich an die große Freude darüber erinnerte, in verschiedene Zeiten eintauchen zu können. Was für ein wundervoller Tag das doch war! Wir haben sogar hier im Magazin stolze 66 Bilder hochgeladen, zu welchen du über einen Klick auf das Bild gelangen kannst.

Apotheke in Den Gamle By

2020 darf nicht ausschließlich mit Corona verbunden werden. Jeder hat etwas erlebt, das es wert ist, gedanklich präsent zu bleiben.

You have to start romanticizing your life! 

Wer sein eigenes Leben romantisiert, jedes Erlebnis und Erleben bewusst feiert, der fühlt sich tatsächlich besser! Die morgendliche Tasse Kaffee wird darum weiterhin jeden einzelnen Tag die allerbeste meines Lebens sein. Wie bei Instagram lege ich bewusst über viele Dinge einen rosaroten Filter. Draußen ist es tiefdunkel, die Kinder schlafen selig und gerade in diesen Sekunden blicke ich über den Esstisch und sehe Alexander, der gesund und gut gelaunt vor seinem Computer sitzt und irgendwas macht, worüber wir alle uns bestimmt wieder freuen werden. Auch wenn es nur die Optimierung der Ladezeit dieser Webseite ist.

Ich blicke auf die vielen positiven Erlebnisse, die meine Familie und ich in diesem Jahr der Seuche haben durften. Unser 2020 war aus vielen Gründen ein Jahr, an das ich mich unbedingt erinnern möchte. Ich präsentiere die Highlights 2020.

Highlights 2020

Januar:

Februar:

  • Wir wärmten uns im Randers Regnskov.
  • Wir unternahmen viele Ausflüge bei jedem Wetter. Viel zu viel Regen und landesweite Überschwemmungen lockten uns oft in den Wald und wir erlernten Waldbaden.
Drück auf das Bild und gelange zu einem Album der besten Bilder des Februar 2020!

März:

  • Aus meinen Entspannungskritzeleien entwickelte Alexander eine Idee, welche inzwischen recht erfolgreich ist. Tassen mit meinen Einstrichbildern sind die meistgekauften Produkte im Meermondshop. Weitere Motive hat er längst abfotografiert, er muss sie nur noch bearbeiten und hochladen. Drück auf das Bild und schau dich um:
  • Die Schulen wurden geschlossen und unsere Kinder fanden es prächtig, zu Hause bleiben und in ihrem Tempo arbeiten zu dürfen. Ich hatte plötzlich Zeit, fast täglich einen Artikel zu posten! Mein Tagebuch aus Dänemark wurde fleißig gelesen, was mich sehr freute. Wir begannen mit der Renovierung unseres Erdgeschosses.

April:

  • Europas Grenzen waren unverändert geschlossen und wir beschenkten uns mit einem alten, aber doch ansehnlichen Campingwagen. In unserem Fluchtwagen feierten wir herrliche Wochenenden im eigenen Land.
Unser Fluchtwagen.
  • Wir waren am Limfjord und entdeckten eine mystische Insel.
  • Wir machten uns auf die Suche nach Räubern und tranken eiskaltes Quellwasser im Rold Skov.

Mai:

  • Wir haben den Rubjerg Knude Fyr am neuen Standort besucht. Über einen Livestream via Skandinavien.live konnten wir dann viele Zuseher auf den Turm mitnehmen. Die Freude war groß, mein Postfach quoll über vor Dankesbriefen.
  • Ein Wochenende in der Geisterstadt Blåvand – so war der Plan. Wir kamen gar nicht so weit, lernten aber die Traumroute Dänemarks und die berühmteste Kurve des Landes kennen.
  • Es ergab sich die Gelegenheit, die schönste Insel Dänemarks kennenzulernen: Fur.
Kreidefelsen auf Fur

Juni:

Dänemarkbroschüre Handbuch Dänemark

Juli:

  • Norwegen öffnete seine Grenzen für skandinavische Nachbarländer und wir verwandelten unseren stornierten Urlaub in Schweden in einen Familienurlaub, wie ihn wohl keine deutsche Familie je mehr erleben dürfte. Wir waren quasi alleine mit Norwegern in einem Land, in dem keine Kreuzfahrtschiffe in den Fjorden tuteten und die Passstraßen leer waren. Wir hatten irre viel Zeit für Slowtravel, Höhlenabenteuer und Schatzsuchen.
  • Ich begleitete den WDR im Vorjahr durch Nordjütland. Als die Sendung Wunderschön Nordjütland endlich ausgetrahlt wurde, glühte an einem ruhigen norwegischen Fjord ein Handy …
Beim Plausch mit dem Team des WDR

August:

  • Wir bekamen Besuch der Familie und feierten ein unvergessliches Wiedersehen.
  • Unser großer Sohn verließ das heimische Nest und zog zum Studium nach Aarhus. Der Abend in der Løkken Strandbar bleibt unvergesslich. Tak, skat!

September:

Oktober:

  • Das Unwort Lockdown erhob sich wieder und wir erhoben unseren Blog auf ein neues Podest. Mit der Anerkennung von Meermond als eingetragene Marke verwandelten wir uns in ein Online Magazin. Der Artikel „Warum Meermond kein Blog mehr ist“ wurde zu einem der meistgelesenen Artikel des Jahres.
  • Wir renovierten die Küche und unser Bad.

November:

  • Ich begann die Aktion #einlichtfürdich bei Instagram und nahm über zwei Wochen jeden Tag mehrere Menschen via Livestream auf einen kleinen Spaziergang mit. Das tat so gut, obwohl weder tiefgreifende Inhalte noch außergewöhnliche Orte gezeigt wurden.
  • Ein weiteres Podcastinterview ging online. Nordundnoerdlicher trafen sich zu einem Klönschnack mit mir.
  • Am 26. November waren wir als Teilnehmer zum Scandinavian Media Day eingeladen und unser Sohn erlernte die Kunst des Luftgitarre – Spielens. Nach den Präsentationen fand ein großes Liveevent statt, bei dem unser Sohn sein neues Können unter Beweis stellte. Der ganze Tag hat Spaß gemacht und ermöglicht uns vielleicht schon im kommenden Jahr neue Möglichkeiten.
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Unser Sohn rockt ab Minute 8.

Dezember:

  • Keine Sonne weit und breit. Wir ließen uns die Laune nicht verderben und feierten bereits ein wildes Fest im Fluchtwagen vor unserer Garage.
  • Wir waren im Aalborg Zoo, der die Weihnachtszeit besonders prächtig gestaltet hat. Weitere Bilder folgen demnächst, hier jetzt nur ein kleines Vorabglitzern:

Fazit

Am Tag der Veröffentlichung haben wir bereits den 10. Dezember 2020. Wir warten ein wenig beunruhigt auf neue Verkündigungen der dänischen Regierung. Dass wir im Land bleiben müssen, das wissen wir. Das tut weh, haben wir viele Menschen, die wir lieben und vermissen, schon seit 14 Monaten nicht mehr gesehen. Jedes Mal, wenn eine Fahrt nach Bayern eingeplant war, kam Corona dazwischen. Wir bangen um ihre Gesundheit und blicken ängstlich auf rasant steigende Zahlen.

Unser 2020 war bis heute ein unglaubliches Jahr! Erschreckend und unfassbar großartig zugleich. Was haben wir doch für großes Glück erleben dürfen!

Wir sind sehr dankbar!

Wir waren und sind gesund. Unser Weihnachtsfest werden wir zu fünft verbringen. Darauf freue ich mich ganz besonders. Denn dies ist für mich ist das Allerbeste, was dieses wahrlich außerordentliche Jahr uns bisher gebracht hatte.

Einer weint, einer ist desinteressiert, einer genervt – meine wundervollen Kinder.

Frohe Weihnachten,

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

9 Comments

  • Waltraud

    Hallo Marion, danke das Du uns an Deinem Jahresrückblick teilhaben lässt. Es war wirklich nicht nur schlecht das Jahr 2020, auch wir haben schöne Tage, Stunden und Wochen gehabt und ganz oben auf der Liste stehen unsere 9 Wochen die wir noch intensiv mit meinem zu der Zeit gesunden Vater verbringen durften, bevor wir ihn gehen lassen mussten. Unsere 3 Wochen in Dänemark waren schön, aber anders, denn der Virus war allgegenwärtig. Nun hoffen wir auf ein gutes Jahr 2021 und auf den Impfstoff. Seid ALLE vorsichtig und bleibt gesund. ?

  • Anja

    Herzliche Grüße von den “ lieben Bekannten“! Und wir hoffen sehr, dass wir ganz bald wieder persönlich alle zusammen plaudern können. Anja und Thomas

  • etoilefilante22

    Gute momente, glücksgefühle oder einen beeindruckenden sonnenuntergang nicht nur wahrnehmen, sondern irgendwo schriftlich festhalten, steigert deren qualität. Du bist inzwischen meisterin dieser qualitätssteigerung 🙂
    Mir hilft das führen eines kleinen „glücksheftes“ hilft um diesen guten augenblicken möglichst lange verbunden zu bleiben.

    Liebe grüsse vom anderen meer, joyeux noël, bloavez mat & god jul!

    • Meermond

      Oh wie nett du das gesagt hast! Vielen Dank! So haben wir beide unser Glåcksheft, denn ehrlich gesagt habe ich selbst eine riesige Freude an Meermond. Es ist wie ein zweites Gehirn 🙂
      Frohe Weihnachtszeit, liebe Grüße und beste Wünsche,
      Marion

  • Fred Lang

    Wir alle haben hoffentlich den einen oder anderen Grund, auch dankbar zu sein.Danke für die interessante Jahresbilanz mit ihren Höhen und Tiefen.
    Weiterhin alles Gute und ein frohes Weihnachten!

    Herzliche Grüße aus dem ALTEN LAND an der Elbe
    Fred

    • Meermond

      Ich hoffe, du hattest auch positive Erlebnisse, über du dich freuen kannst! Positive Gedanken und Gesundheit sollten jetzt unsere liebsten Weihnachtsgeschenke sein.
      Ganz herzliche Grüße zurück ?

  • Matthias

    Wunderbar das Jahr zusammengefasst zu lesen. Aus jedem Tag Etwas mitnehmen ist wirklich eine tolle Einstellung. 2020 haben wir uns kennengelernt. Ich denke, wir werden uns noch oft über den Weg laufen und hoffentlich in 2021 dann auf livehaftig treffen! Eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und bis bald 🙂 Matthias

    • Meermond

      Hej Matthias, theoretisch steht einem Treffen nichts im Wege, haben wir sogar noch Tickets für eine Fährfahrt nach Göteborg übrig. Hoffentlich müssen wir die nicht ein weiteres Mal verschieben. Wir melden uns auf alle Fälle bei dir. Bis dahin bleiben wir einfach virtuell im Kontakt! Ganz herzliche Grüße, glædelig jul, Marion und ihre Jungs

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